Du hast es versprochen

Thriller | Deutschland 2011 | 102 Minuten

Regie: Alex Schmidt

Eine junge Frau gönnt sich nach der vorläufigen Trennung von ihrem Mann zusammen mit ihrer kleinen Tochter und einer Freundin aus Kindertagen einen Urlaub auf jener Insel, auf der die Frauen auch schon als kleine Mädchen die Ferien verbrachten. Doch Schatten einer alten Schuld schieben sich unheilvoll in die Gegenwart und werden zur tödlichen Bedrohung. Die an sich schlichte Genre-Geschichte zwischen Mystery- und Horror-Thriller wird durch eine in jeder Hinsicht sorgfältige und stimmungsvolle Inszenierung sowie geschickte dramaturgische Wendungen bis zur letzten Minute spannend umgesetzt. - Ab 16.
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Filmdaten

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
2011
Produktionsfirma
Wüste Film Ost/Wüste Film/Magnolia Filmprod./ZDF (Das kleine Fernsehspiel)
Regie
Alex Schmidt
Buch
Alex Schmidt · Valentin Mereutza
Kamera
Wedigo von Schultzendorff
Musik
Marian Lux
Schnitt
Andreas Radtke
Darsteller
Mina Tander (Hanna Merten) · Laura de Boer (Clarissa von Griebnitz) · Lina Köhlert (Lea Merten) · Mia Kasalo (Maria) · Katharina Thalbach (Gabriela)
Länge
102 Minuten
Kinostart
20.12.2012
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Thriller
Externe Links
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Diskussion
Das Unbehagen nistet sich schon in den ersten Bildern ein, mit denen der zwischen Horror und Thriller angesiedelten Film beginnt: So harmlos das Sujet der beiden in einem winterlichen Wald spielenden, ganz in weiß gekleideten Mädchen auch ist, haftet ihm doch etwas Geisterhaftes an. Als sich die Mädchen wieder auf den Weg nach Hause machen, sind Blutflecken auf ihren Kleidern. Was ist geschehen? Und was hat das mit der Gruselgeschichte zu tun, die eines der Mädchen der Freundin im Keller eines verfallenen Häuschens erzählt, auf das die Kinder im Wald stoßen? Es ist bravourös, wie souverän die Regisseurin Alex Schmidt auf der Klaviatur gediegenen Schreckens spielt. Von der Unheil verheißenden Musik, die sie wohl dosiert einzusetzen versteht, über die hintersinnige Bildsprache, die mit vielsagend eingesetzten Farben und atmosphärischen Räumen arbeitet, bis zur Schauspielführung orchestriert sie ein deutsches Schauermärchen, dessen Spannung man sich nicht entziehen kann. Dabei bleibt die Geschichte im Rahmen der Genre-Konventionen: Es geht um eine junge Frau, die nach einer vorläufigen Trennung von ihrem untreuen Ehemann unerwartet einer Freundin aus Kindheitstagen begegnet (auf die offensichtlich die Exposition verweist) und spontan beschließt, mit ihr und ihrer eigenen kleinen Tochter einige Ferientage auf jener Nordseeinsel zu verbringen, auf der sie auch schon als Kinder Urlaub machten. Doch die Idylle in dem etwas abseits des nächsten Orts gelegenen Haus wird bald gestört: Dorfbewohner, vor allem eine alte Fischhändlerin (wunderbar hexenhaft: Katharina Thalbach), verhalten sich seltsam, und im und um das Haus scheinen Schatten der Vergangenheit zu lauern. Eine verdrängte Schuld schiebt sich machtvoll in die Gegenwart und wird zur tödlichen Bedrohung. So wenig originell die Story ist: Buch und Regie verstehen es, sie geschickt dramaturgisch aufzubereiten. Ob hinter dem Grauen, das sich in dem Ferienhaus breit macht, nur schlechtes Gewissen, handfeste menschliche Bosheit oder gar etwas Übersinnliches steckt, wird in der Schwebe gehalten; wenn man nach der ersten Hälfte zu wissen meint, wie der Hase läuft, schlägt der Plot überraschende Haken. Der Film, der Gewaltspitzen sehr dosiert einsetzt, verlässt sich vor allem auf die Spannung, die durch das Mitgefühl des Zuschauers mit den Figuren entsteht. Dass das so gut funktioniert, ist auch den Hauptdarstellerinnen zu verdanken, die die wachsende Angst und das zunehmend komplexere Verhältnis der Frauen zueinander bravourös vermitteln und, flankiert von vortrefflichen Nebendarstellern, den Figuren Herzblut und Lebendigkeit verleihen.
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