Die Beziehung zwischen Männer und Frauen ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln, nicht nur, wenn es um so alltäglich Dinge wie die Menstruation geht. So intelligent, gewitzt und attraktiv Rikako, »die Neue« aus Tokio auch ist, so launisch und verschlossen kann sie manchmal sein. Bei ihren Klassenkameradinnen genießt die selbstbewusste Fremde schnell den Ruf, sie sei arrogant und unnahbar. Doch was steckt wirklich hinter dem besonderen, mitunter einnehmenden, immer aber fordernden Wesen der Siebzehnjährigen? Und was treibt sie ohne Eltern überhaupt aufs Land, wo doch die Metropole so viel mehr Chancen in Schule, Studium und Beruf bietet? Auch wenn Taku und Yutaka nie die gleiche Klasse besucht haben, kennen sie sich schon ewig. Beste Freunde eben, die auch kleine Meinungsverschiedenheiten nicht trennen können. Doch mit der Ankunft von Rikako scheint sich erstmals so etwas wie Rivalität zwischen beiden zu entwickeln; unterschwellig, aber chronisch. Es sind alltägliche Dinge, die Saeko Himuro in seinem Jugendbuch über das Dreiecksverhältnis der Schüler thematisiert. Klassenfahrten, erste Dates, Misstrauen und Missverständnisse, Zuneigung und Liebe; Dinge, die ein Zusammenleben so schwierig und so schön machen. Das Anime von Tomomi Mochizuki entwickelt daraus ein unspektakuläres, aber umso ergreifenderes Drama ums Erwachsenwerden. Keine Fantasy- oder Thriller-Elemente »peppen« die Geschichte auf, die das Leben schreibt. Ganz nachvollziehbar werden hier Freundschaften modelliert. Ein wunderbar lakonischer Film über die Jugend für die Jugend.