Zu Weihnachten treffen sich die erwachsenen Kinder eines aus Puerto Rico stammenden Familienclans im Elternhaus in Chicago. Doch das festliche Ambiente kann die schwelenden Konflikte nicht überdecken. Die Bescherung ist komplett, als die Mutter ankündigt, sich vom Vater scheiden zu lassen. Gelungene Tragikomödie über eine Familie, deren Mitglieder ihr Leben und die Beziehungen untereinander neu justieren müssen. Das Streben um Weihnachtsfrieden kommt dabei angenehm bodenständig daher.
- Ab 14.
Nothing Like the Holidays
Tragikomödie | USA 2008 | 94 Minuten
Regie: Alfredo De Villa
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Filmdaten
- Originaltitel
- NOTHING LIKE THE HOLIDAYS
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2008
- Produktionsfirma
- 2DS/Overture/State Street
- Regie
- Alfredo De Villa
- Buch
- Alison Swan · Rick Najera
- Kamera
- Scott Kevan
- Musik
- Paul Oakenfold
- Schnitt
- John Coniglio · Amy E. Duddleston
- Darsteller
- Alfred Molina (Edy Rodriguez) · Elizabeth Peña (Anna Rodriguez) · Freddy Rodríguez (Jesse Rodriguez) · Luis Guzmán (Johnny) · John Leguizamo (Mauricio Rodriguez)
- Länge
- 94 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Tragikomödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Weihnachtliche Familienfilme tendieren mit ihrem Aufruf zu Besinnlichkeit und Harmonie nicht selten zur Überzuckerung. Zwar geht es auch in „Nothing Like the Holidays“ um den Familienfrieden, der über diverse Turbulenzen hinweg hergestellt werden muss, jedoch schlägt der Film dabei einen Tonfall an, der eher an „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ (fd 31 797) als an „Das Wunder von Manhattan“ (31 097) erinnert. Im Mittelpunkt steht der lebhafte puertoricanisch-stämmige Familienclan Rodriguez: Vater Edy führt einen florierenden Lebensmittelladen, Mutter Anna wünscht sich ein Enkelkind und giftet gegen die Karrierefrau Sarah, mit der Sohn Mauricio, ein erfolgreicher Anwalt, verheiratet ist. Während Tochter Roxanna an einer Schauspielkarriere laboriert und sich langsam fragt, ob es noch Sinn macht, auf den Durchbruch zu warten, kommt Sprössling Jesse gerade mit einem handfesten Trauma aus dem Irak-Krieg zurück; dass das Mädchen, das er einst sitzen ließ, um in den Krieg zu ziehen, mittlerweile mit einem anderen liiert ist, macht es für ihn nicht einfacher. Die Krönung der Bescherung aber ist, als Anna verkündet, dass sie sich nach 36 Ehejahren von Edy scheiden lassen will. Die Bühne für diese explosive Ankündigung ist das gemeinsame Weihnachtsfest. Das Beisammensein auf engstem Raum im Elternhaus im schneebedeckten Chicago wird zum Katalysator für diverse Konflikte.
Nicht zuletzt dem mitreißenden Schauspieler-Ensemble, allen voran Alfred Molina, verdankt der Film eine angenehme Natürlichkeit und Bodenständigkeit; gängige Latino-Klischees von der kochenden Übermutter über den jovial-lebenslustigen Priester bis zum halbstarken Gangster werden zwar herbeizitiert, treten aber hinter der Individualität der Figuren und ihres Chicagoer Stadtviertels zurück. Wie Drehbuch und Regie dabei mit den zahlreichen Protagonisten jonglieren und dafür sorgen, dass niemand zu kurz kommt bzw. sich die vielen Konfliktlinien zu einem stimmigen Ganzen ausspannen, wie Komisches und Tragisches ausbalanciert werden, ist gut gelungen; die Dynamik der Familienbeziehungen funktioniert bestens. Ohne die Konventionen des Genres „weihnachtlicher Familienfilm“ zu sprengen, gestaltet sich das Streben nach Weihnachtsfrieden und Liebe angenehm unprätentiös und glaubwürdig.
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