Dass Freunde immer Freunde bleiben, lernen eine Neunjährige und ihr bester Freund. Dafür müssen sie einen langen Weg zurücklegen und gehen, trampen, fahren einmal die komplette Länge Kubas ab, ehe sie an ihr Ziel gelangen: den Leuchtturm, in dem der Vater des Mädchens arbeitet. Ein Road Movie um eine Freundschaft, die Streitereien, aber auch die gegenseitige Abneigung der Eltern der Kinder überwindet. Die Zeichnung der einerseits bürgerlichen, religiösen und regimekritischen, andererseits proletarisch-patriotischen Verhältnisse gerät mitunter ins Plakative, dennoch kann sich der Film auf dem schmalen Grat zwischen Botschaft und erhobenem Zeigefinger dank der Spielfreude der beiden jungen Darsteller behaupten.
- Ab 10 möglich.
Viva Cuba
- | Kuba/Frankreich 2005 | 79 Minuten
Regie: Juan Carlos Cremata Malberti
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Filmdaten
- Originaltitel
- VIVA CUBA
- Produktionsland
- Kuba/Frankreich
- Produktionsjahr
- 2005
- Produktionsfirma
- Quad Prod./DDC Films/TVC Caca Produtora/ICRT/La Colmenita/El Ingenio
- Regie
- Juan Carlos Cremata Malberti · Iraida Malberti Cabrera
- Buch
- Juan Carlos Cremata Malberti · Manolio Rodríguez
- Kamera
- Alejandro Pérez Gómez
- Musik
- Slim Pezin · Amaury Ramírez Malberti
- Schnitt
- Sylvie Landra · Angélica Salvador
- Darsteller
- Malú Tarrau Broche (Malú) · Jorgito Miló Ávila (Jorge Milo) · Abel Rodríguez (Malús Vater) · Larisa Vega Alamar (Malús Mutter) · Luisa María Jiménez Rodríguez (Jorgitos Mutter)
- Länge
- 79 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 10 möglich.
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
„Allein schafft man nichts. Richtige Freunde bleiben Freunde, auch wenn sie sich streiten.“ Das ist die Lektion, die die 9-jährige Malú und ihr bester Freund Jorgito am Ende von „Viva Cuba!“ gelernt haben. Bis zu dieser Erkenntnis müssen die beiden jedoch einen langen Weg zurücklegen, und zwar im ganz konkreten Sinne: Sie gehen, trampen, fahren einmal die komplette Länge Kubas ab, von der Hauptstadt Havanna bis zur Südostspitze der Insel, ehe sie an ihr Ziel gelangen. Das ist der Leuchtturm, in dem Malús Vater arbeitet. Da die geschieden vom Vater lebende Mutter zusammen mit Malú gegen deren Willen zu emigrieren plant, will das aufgeweckte Mädchen den Vater davon überzeugen, seine Erlaubnis zu der Ausreise zu verweigern.
Ein veritables Roadmovie ist es, in dessen Rahmen Regisseur Juan Carlos Cremata Malberti von einer Freundschaft erzählt, die nicht nur kleinere und größere Streitereien, sondern am Ende sogar die gegenseitige Abneigung zwischen Malús und Jorges Eltern zu überwinden vermag. Denn ausgeprägter könnten die Unterschiede zwischen den beiden Familien kaum sein: Hier das Mädchen aus gutbürgerlichem, religiösem und regimekritischem Haus, dort der Junge aus proletarisch-patriotischen Verhältnissen. Gerade in der Zeichnung dieser Gegensätze gerät „Viva Cuba!“ mitunter ins Plakative, was sich auch in der Form niederschlägt, wenn die unterschiedlichen Lebensentwürfe streng gegeneinander geschnitten werden. Hin und wieder droht der Film deshalb ins Didaktische zu kippen. Dass er sich dennoch auf dem schmalen Grad zwischen Botschaft und erhobenem Zeigefinger behaupten kann, ist vor allem der Spielfreude der beiden jungen Darsteller und dabei namentlich Malú Tarrau Broche zu verdanken, die die Hauptfigur mit großem mimischen und komödiantischen Talent spielt. Malú führt den Zuschauer in eine Welt, in der neben allem Realismus auch fantastische und märchenhafte Elemente ihren Platz haben, in der dürre Pflänzchen mal eben golden aufblühen dürfen und sich Sterne mit dem Zeigefinger zu wilden Himmelstänzen dirigieren lassen. So anrührend und fantasievoll verpackt, lässt man sich gerne gemeinsam mit Malú und Jorgito eine Lehre mit auf den Weg geben.
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