Action | USA 2006 | 88 Minuten (DVD: ab 16: 82, ab 18: 84 & 90)

Regie: Mark Neveldine

Filmdaten

Originaltitel
CRANK
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2006
Produktionsfirma
Lakeshore Ent./Lions Gate Films/Radical Media
Regie
Mark Neveldine · Brian Taylor
Buch
Mark Neveldine · Brian Taylor
Kamera
Adam Biddle
Musik
Paul Haslinger
Schnitt
Brian Berdan
Darsteller
Jason Statham (Chev Chelios) · Amy Smart (Eve) · Jose Pablo Cantillo (Verona) · Efren Ramirez (Kaylo) · Dwight Yoakam (Doc Miles)
Länge
88 Minuten (DVD: ab 16: 82, ab 18: 84 & 90)
Kinostart
-
Fsk
ab 18; f (DVD: ab 16 & ab 18)
Pädagogische Empfehlung
- Ab 18.
Genre
Action
Externe Links
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Heimkino

Die Standardausgaben (FSK 16 & FSK 18 & Extended Version) haben keine erwähnenswerten Extras. Die Special Edition (2 DVDs) enthält u.a. zusätzlich zur Kinofassung das sog. "Cranked Out Interactive Movie" (88 Min.), in dem Audiokommentare und Kurzinfos zum Film zugespielt werden. Die BD (Extended Version) enthält die Bonuns DVD der Special Edition und somit auch das "Cranked Out Interactive Movie". Die BD-Neuauflage (Extended Version 2009) enthält diese Bonus DVD nicht.

Verleih DVD
Universum/UFA (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Universum/UFA (16:9, 1.85:1, dts-HD engl./dt.)
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Aktualisiert am
26.03.2025 - 11:06:08
Diskussion
Die Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor verleugnen ihre Herkunft nicht: Zu Hause sind sie im Metier der Videogames, nicht weil sie schon etliche konzipiert und realisiert hätten, sondern weil sie sie für ihr Leben gern spielen. Im Unterhaltungsfilm sind die beiden Amerikaner recht schillernde Figuren; eigentlich gibt es nichts, was sie nicht schon einmal probiert hätten: Taylor produziert, schreibt, komponiert, inszeniert und bastelt an visuellen Effekten; Neveldine schauspielert, macht Stunts und führt Kamera. Dabei wird es ihr Geheimnis bleiben, wie sie die Verantwortlichen bei Buena Vista von einem Film wie „Crank“ überzeugt haben – sie haben es jedenfalls geschafft, und allein das ist schon aller Ehren wert. Das Ergebnis erscheint als Apotheose all ihrer Vorlieben, die sich auf einen Begriff reduzieren lassen: Action! Dabei gibt bereits der Titel eine erste Vorstellung dessen, was da kommt: „Crank“ bedeutet Griesgram, aber auch Kurbel oder Spinner, und auch adjektivisch rutscht die Bedeutung ins Persönliche, wird zu exzentrisch, launenhaft, reizbar und skurril. All das passt auf Chev Chelios, einen erfolgreichen Auftragskiller, dessen Karriere sich gleich in doppelter Hinsicht dem Ende entgegen neigt. Der letzte Auftrag ist ganz und gar nicht im Sinne des Geldgebers gelaufen: Statt einen asiatischen Mafia-Boss auszuschalten, hat Chev ihn leben lassen und sucht nun mit seiner Freundin Eve ein „Leben nach dem Töten“. Damit ist Ricky Verona gar nicht einverstanden. Als Auftraggeber der hispanischen Mafia-Fraktion denkt er sich etwas ganz Besonderes aus, um sich für Chevs mangelnde Loyalität zu „bedanken“. Er injiziert dem bewusstlosen Hitman einen Cocktail aus China, der langsam alles Adrenalin im Körper absorbiert, was unweigerlich zum Tod führt. Dem kann Chev nur entgehen, wenn er seinen Körper zur ständigen Produktion genau dieses Hormons animiert. Getrieben von unbändiger Rache und der Liebe zu Eve, beginnt so die Nerven aufreibende Suche nach seinen „Mördern“ und nach einer winzigen Chance auf Leben. Diese Handlung fügt sich zu einem abgedrehten filmischen Videogame – ganz im Sinne der beiden Regisseure. Waren es in „Speed“ (fd 31 107) und seinen Nachfolgefilmen noch allerlei mechanische Fortbewegungsmittel, die permanent am Laufen gehalten werden mussten, ist es hier einzig und allein das „Kraftwerk“ Körper. In immer absurderen Situationen heißt es für Chev: Augen zu und durch, Hauptsache, es gibt ihm den nötigen „Push“, um seinem Ziel ein Stück näher zu kommen. Dabei ist es völlig egal, was er anrichtet und wie viel von seiner Umgebung noch intakt bleibt – in einem „Ballerspiel“ kümmert man sich auch nicht um etwaige Kollateral-Schäden, sondern drückt im Zweifel einfach auf die Taste „Neues Spiel“. Die Dramaturgie ist stets nach vorne gerichtet und entwickelt dabei ein Tempo, das man selbst bei „Speed“ vergeblich suchte, was nicht zuletzt an Hauptdarsteller Jason Statham liegt: Der drahtige Engländer ist kein abstrakter, Doping gezüchteter Superman oder ein Martial-Arts-Master, sondern ein kantiger Athlet mit Identifikationswert. Keinem anderen traut man die übermenschlichen Eskapaden zu, die Chev hier im Sekundentakt vollführt. Jegliche Logik wird dabei ausgeblendet; was zählt, ist allein die Adrenalinproduktion – sowohl beim Helden als auch beim Zuschauer. Spätestens hier kommen wieder die multiplen Fähigkeiten der Regisseure ins Spiel, die das zuvor digital aufgenommene Spektakel adäquat aufpeppen, sodass das reale Videogame Funken sprüht und auch noch „cool“ aussieht – und zudem auf ein konsequentes Ende zusteuert. Als durchaus kluger „No-Brainer“ entwickelt der Film dabei einen im Unterhaltungskino nicht allzu oft zu findenden spielerischen Reiz.
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