Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith

Science-Fiction | USA 2005 | 140 Minuten

Regie: George Lucas

Im dritten Teil der "Star Wars"-Saga vollendet sich das Schicksal des jungen Jedi-Ritter Anakin Skywalker, der vom grausamen Welteneroberer zur "bösen Seite der Macht" verführt wird. Im finalen Duell mit seinem Mentor und Ausbilder besiegt und verstümmelt, wandelt er sich zum mächtigen Darth Vader und Statthalter des totalitären Imperiums. Als letztes Glied der nunmehr sechsteiligen Filmserie erfüllt der bombastische Science-Fiction- und Kriegsfilm vor allem die Pflicht, die einzelnen Teile logisch zu verknüpfen, wobei kaum Raum für spielerische Kreativität und erzählerische Eigenständigkeit bleibt. Visuell höchst eindrucksvolle Szenerien entschädigen nur begrenzt für die plakativen Diskurse über "Gut" und "Böse", Schicksal und Bestimmung. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
STAR WARS: EPISODE III - REVENGE OF THE SITH
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2005
Produktionsfirma
Lucasfilm
Regie
George Lucas
Buch
George Lucas
Kamera
David Tattersall
Musik
John Williams
Schnitt
Roger Barton · Ben Burtt
Darsteller
Ewan McGregor (Obi-Wan Kenobi) · Hayden Christensen (Anakin Skywalker/Lord Darth Vader) · Natalie Portman (Senatorin Amidala/Padmé Naberrie-Skywalker) · Ian McDiarmid (Supreme Chancellor Palpatine) · Samuel L. Jackson (Mace Windu)
Länge
140 Minuten
Kinostart
24.04.2025
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Science-Fiction
Externe Links
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Heimkino

DVD (2005): Neben etlichen, meist kurzen und auf Infotainment abzielenden Featurettes über das Star Wars-Phänomen, beinhalten die umfangreichen Extras der 2 Disk-DVD-Edition u.a. einen Audiokommentar mit George Lucas, Rick McCallum, Rob Coleman, John Knoll und Roger Guyett, sieben vom Regisseur eingeleitete, im Film nicht verwendete Szenen sowie die 78-minütige Dokumentation zum Film "Innerhalb einer Minute: Making of Episode 3". Die Edition ist mit dem Silberling 2005 ausgezeichnet. +++ BD (2011): Die digitalen Veröffentlichungen der Ur-Trilogie des „Star-Wars“ Epos und seiner Jahre später produzierten drei Prequels sind nicht zuletzt wegen der nachträglichen „Eingriffe“ des Regisseurs, Produzenten und Rechte-Inhabers George Lucas sehr umstritten. Durch digitale Nachbereitungen, Hinzufügungen und Weglassungen hat er die ursprünglichen Kinofassungen schrittweise signifikant verändert und verweigert gleichzeitig die Veröffentlichungen der jeweiligen Erstfassungen. Dadurch hat er sich (nicht zu Unrecht) Kritik von Seiten der Filmwissenschaft und auch der Fans zugezogen, die erfolglos auf eine Veröffentlichung aller bereits erstellten Fassungen drängten. In diesem Licht ist auch die Blu-ray Edition (wahlweise erhältlich als zwei separate Trilogien oder als „Complete Saga“) kritisch zu betrachten, da nur jene Versionen enthalten sind, die Lucas als die „definitiven“ ansieht. Nichtsdestotrotz ist das in großer Fülle präsentierte Bonusmaterial ausgezeichnet und auszeichnungswürdig. Die Einzelsets und die „Complete Saga“ enthalten sämtlich informative Audiokommentare sowie eine zusätzliches Audiospur mit zuschaltbaren Interviews von Cast & Crew. „Eine neue Hoffnung“: Audiokommentar von George Lucas, Carrie Fisher, Ben Burtt und Dennis Muren. „Das Imperium schlägt zurück“: Audiokommentar von George Lucas, Irvin Kershner, Carrie Fisher, Ben Burtt und Dennis Muren. „Die Rückkehr der Jedi-Ritter: Audiokommentar von George Lucas, Carrie Fisher, Ben Burtt und Dennis Muren. „Die dunkle Bedrohung“: Audiokommentar von George Lucas, Rick McCallum, Ben Burtt, Rob Coleman, John Knoll, Dennis Muren und Scott Squires. „Angriff der Klonkrieger“: Audiokommentar von George Lucas, Rick McCallum, Ben Burtt, Rob Coleman, Pablo Helman, John Knoll und Ben Snow. „Die Rache der Sith“: Audiokommentar von George Lucas, Rick McCallum, Rob Coleman, John Knoll und Roger Guyett. Während die Einzel-Trilogien ansonsten eher Basis-Extras aufweisen, summieren sich die erschöpfend informativen Extras der „Complete Saga“ nicht zuletzt dank der beiden Bonus-BDs auf weit mehr als 30 Stunden. Daher ist die „Complete Saga“ mit dem Silberling 2011 ausgezeichnet.

Verleih DVD
Fox (16:9, 2.35:1, DD6.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Fox (16:9, 2.35:1, dts6.1 engl., dts-HDMA dt.)
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Im dritten Teil der "Star Wars"-Saga vollendet sich das Schicksal des jungen Jedi-Ritter Anakin Skywalker.

Aktualisiert am
19.03.2025 - 16:26:49
Diskussion

Nun ist es also so weit: Das letzte Puzzle-Stück eines sechs Kinofilme und einen Zeitraum von nahezu 30 Jahren umfassenden erzählerischen Kosmos ist eingefügt. Die Saga ist vollendet! Was 1977 als formal unbekümmertes, märchenhaft-triviales Science-Fiction-Spektakel begann, entwickelte sich im Lauf der Jahre zur bombastischen Kino-Oper, deren drei frühe Teile zwischenzeitlich sogar „renoviert“ wurden, um mit den technischen Mitteln des neuen digitalen Kinozeitalters Schritt halten zu können.

Geschickt dosierte Fortsetzungsgeschichte

Nun fügen sich zwei Trilogien zur linear rezipierbaren sechsteiligen Fortsetzungsgeschichte – und die bleibt bis zum Schluss eine Herzensangelegenheit. Denn mit dem Verstand allein konnte man noch nie an den Sternenkrieg-Zyklus von George Lucas herangehen, da die Schere zwischen bescheidener gedanklicher Substanz und überbordendem visuellem Pomp doch zu schnell offensichtlich würde. Was im Kern nicht mehr als eine geschickt dosierte Fortsetzungsgeschichte ist, die als trivialer Comic Strip in der Wochenendbeilage einer Tageszeitung durchgehen könnte, plusterte sich im Kino zur bildgewaltigen Paraphrase über den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse auf, zur archaischen Geschichte der Menschheit im permanenten Zwist zwischen Krieg und Frieden, Machtgier und Hass, Liebe und Freundschaft der Menschen und Völker.

Konkretere Bezüge zur Realität gab es dabei nie, allenfalls „philosophische Referenzen“, die den Fundus aus Politik, Kunst, Religion und vor allem dem Kino selbst so ausgiebig plünderten, dass man heute kaum noch zwischen Ursprung und Wirkung unterscheiden kann. „Star Wars“ ist selbst zum zitierfähigen Mythos geworden, der unzählige Sagen und Bildermythen zum Selbstbedienungsladen ohne zeitliche oder ethnische Verankerung umfunktionierte.

Schöpferisch-innovativ war George Lucas in der Rückschau am ehesten noch in der zweiten Episode „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“), als er, bildkompositorisch zwischen Romantik und Neo-Klassizismus pendelnd, eine Art „Geisteshaltung“ visualisierte und damit eine brüchige, in morbider Schönheit gefangene und daran untergehende Gesellschaft kommentierte. Im sich jetzt unmittelbar anschließenden dritten Teil ist davon nichts mehr zu spüren. Episode III zitiert angelegentlich im herkömmlichen Maße, etwa die Landung der US-Soldaten im kambodschanischen Dschungel aus „Apocalypse Now“, verdichtet sich aber an kaum einer Stelle zum gestalterisch eigenständigen Entwurf. Im Gegenteil: Selbstlos und „heldenhaft“ bis zur Profillosigkeit stellt sich der Film komplett in den Dienst der Sache, um dafür zu sorgen, dass die Teile schlüssig und glaubwürdig zur „Sextalogie“ zusammenwachsen.

Modul greift in Modul

Der Preis dafür ist hoch: Der Kinogänger bekommt im Prinzip nur noch das, was er erwartet (und erhofft) hat. Überraschungen, Brüche, unerwartete Wendungen sind nicht eingeplant. Allenfalls zu bestaunen ist noch, wie geschickt und reibungslos Modul in Modul greift: Ewan McGregor übt sich als Obi-Wan Kenobi in die Physiognomie von Alec Guinness ein; die Raumschiffe passen sich in ihrer Konstruktion – fast schon regressiv – den „altmodischen“, weit kantigeren und weniger amorphen Konturen der früher entstandenen, erzähllogisch sich anschließenden Teile IV, V und VI an; die Musik von John Williams antizipiert ebenso behutsam wie virtuos die Luke- und Lea-Themen; Anakin Skywalkers innerer Kampf um Identität schleppt sich fast schon zappelig und ungeduldig als redundante Phrase - „Erkenne die dunkle Seite der Macht“ - über die Zeit, bis es in einem „Niemandsland“ zwischen Lavaströmen zum entscheidenden Kampf mit Obi-Wan kommt, der die endgültige, auch äußerlich sichtbare Verwandlung in Darth Vader einleitet. Fans dürfen genussvoll aufstöhnen, wenn sich der schwarze Helm über Anakins verbrannten Schädel schiebt und nach Sekunden des Verharrens das vertraute schnorchelartige Atmen einsetzt – und noch einmal jauchzen, wenn wenig später Vaders mächtige, schallverstärkte Stimme aus dem Helm ertönt.

Die Handlung bis zum Finale ist karg und dünn, versteckt sich hinter lärmenden Schlachten und Gefechten, die auf bewundernswertem technischen Niveau den dritten Teil fast schon zum komplett computer-animierten Trickfilm-Kabinettstück machen. Kanzler Palpatine outet sich öffentlich als machtgieriger Sith-Lord, der die Republik stürzt und das Imperium ausruft, in Anakin seinen neuen Schüler begrüßt und das Massaker an den Jedi-Rittern anordnet; die schöne Padmé, heimlich mit Anakin verheiratet, ist schwanger und damit zum inaktiven Verharren in prächtigen Gewändern und architektonisch zwischen Antike und Art Déco gestalteten Räumen verdammt, bis sie, fast am Ende des Films, bei der Geburt ihrer Zwillingskinder das Leben aushaucht – und damit die letzten Minuten des Films einleitet, die mit dem Verstecken der Babys Lea und Luke und dem Winterschlaf ähnlichen Rückzug der „Guten“ doch noch zu einem kleinen emotional bewegenden Zentrum finden.

„Übe dich im Loslassen!“

Zuvor lief alles eher mechanisch ab. Der Film lieferte in seiner unübersehbaren Humorlosigkeit sogar einige fast peinliche Momente (Obi-Wan: „Ich kann mir das nicht weiter ansehen...“). So registriert man mehr sachlich als dass man es emotional aufnimmt, wie raffiniert einige Weltraum-Angriffe dramaturgisch aufgebaut und wie verführerisch „schön“ die merkwürdig entseelten Stadtentwürfe sind; wie attraktiv sich auch das Duell zwischen dem (perfekt animierten) grünen Jedi-Meister Yoda und Palpantine in den Schwindel erregenden Schluchten des Senats gestaltet, dessen wabenartige Sitze bröckeln und den Zusammenbruch der Demokratie versinnbildlichen. Ansonsten folgt man aber zu vielen, sich zyklisch wiederholenden „Star Wars“-Versatzstücken und möchte sich Yoda anschließen, der für jedes Töpfchen einen Deckel hat und einmal mit dem Rat aufwartet: „Übe dich im Loslassen!“

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