Casomai - Trauen wir uns?!
Komödie | Italien 2002 | 117 Minuten
Regie: Alessandro D'Alatri
Filmdaten
- Originaltitel
- CASOMAI
- Produktionsland
- Italien
- Produktionsjahr
- 2002
- Produktionsfirma
- Magic Moments/Rai Cinema
- Regie
- Alessandro D'Alatri
- Buch
- Anna Pavignano
- Kamera
- Agostino Castiglioni
- Musik
- Pivio · Aldo de Scalzi
- Schnitt
- Osvaldo Bargero
- Darsteller
- Stefania Rocca (Stefania) · Fabio Volo (Tommaso) · Gennaro Nunziante (Don Livio) · Mino Manni (Rino) · Sara D'Amario (Laura)
- Länge
- 117 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Komödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Mit Gennaro Nunziantes schelmischer Priesterinterpretation verschwindet anschließend die mit Abstand lebendigste und amüsanteste Figur aus einem sonst eher fahlen und steifen Ensemble wieder von der Bildfläche. Eine ganze Weile noch dümpelt der Film von Szene zu Szene, um den Alltag des frisch gebackenen Ehepaares inmitten des gemeinsamen Freundeskreises episodenhaft vorzuführen. Streckenweise wirkt das wie ein espritlos zusammengeschriebenes Spin-Off eines italienischen „Friends“-Abklatsches, aus dem einzig die kunstvolle Clip-Ästhetik des versierten Werbefilmers D’Alatri formal herausragt. Erst als Stefania und Tommaso ein Kind bekommen, hebt sich „Casomai“ auch inhaltlich vom seichten Fernsehserien-Niveau ab. Die Eltern- Kind-Beziehung spielt bei D’Alatri zwar fast genauso wenig eine Rolle wie in der US-amerikanischen Soap, doch immerhin wird das Baby hier (anders als in der Sitcom „Friends“) sichtbar gemacht; visuell, indem es ins Bild gesetzt wird, und dramaturgisch, indem es Stefanias und Tommasos Leben verändert. Ganz allmählich vergrößern sich die kleinen ehelichen Alltagsschwierigkeiten und Auseinandersetzungen zu grundsätzlichen, handfesten Konflikten. Tommaso wird in der Werbeagentur unter Druck gesetzt und sieht sich mehr und mehr vor eine Entscheidung zwischen Karriere und Familie gestellt. Stefania fühlt sich von ihrem Mann alleine gelassen. Die beiden Eheleute reden (und schlafen) kaum noch miteinander. Auch der Freundeskreis unternehmungslustiger, jungdynamischer Singles weiß mit den müden Eltern immer weniger anzufangen. Mehrfach suchen Tommaso und Stefania nach Wegen, ihr neues Leben wieder in den Griff zu bekommen. Jedes Mal scheitern sie aneinander, und alles wird nur noch schlimmer. Tommaso geht fremd. Und als Stefania erneut schwanger wird, entscheiden sich beide gegen ein weiteres Kind und für eine Abtreibung. Damit aber ist auch Tommasos und Stefanias gemeinsame Zukunft unwiederbringlich zerstört. Oder besser gesagt, sie wäre es, hieße der Film nicht „Casomai“, spielte er nicht mit den Konjunktiven potenzieller Lebensläufe und würde er nicht, um in erster Linie Komödie zu bleiben, die tragische Entwicklung mit einem leidlich überraschenden, abrupten Deus ex machina auf den Kopf stellen, um so ein Happy End zu retten, auf das man angesichts der bis zum Schluss oberflächlichen, empathielosen Figurencharakterisierung auch hätte verzichten können.