Wie hätte man wohl als Kritiker über die Originalfassung von „Fantasia“ (fd 2178) geschrieben? Seiner Zeit weit voraus, brauchte dieser wohl aufwendigste Experimentalfilm der Filmgeschichte den Abstand einer ganzen Generation, um in seiner wahren Größe anerkannt zu werden. Endlich, nach acht Jahren Produktionszeit, kommt nun das ehrgeizigste Projekt des wieder erstarkten Disney-Konzerns ins Kino. Angekündigt mit dem Versprechen, Disneys unerfüllte Vision eines „Concert Features“ mit permanenter Spielzeit und austauschbaren Episoden posthum umzusetzen, hätte es „Fantasia 2000“ wohl in jedem Fall schwer gehabt, den Erwartungen standzuhalten. Was aber nun zu sehen ist - mit Ausnahme von einigen Momenten, die Freude an der großen Vision und ein wenig Experimentierlust verraten - , ist eine Enttäuschung.
Dirigent James Levine reduzierte die Musikwerke zum Teil auf Minimalversionen: Beethovens „Fünfte“ ist auf wenige Minuten geschrumpft, kaum mehr als das berühmte „Da-da-da-da“ blieb übrig. Die pseudo-abstrakte