Ein junger Mann, der in Los Angeles als Seelsorger arbeitet, erregt durch seine Fähigkeit, Kranke zu heilen, die Aufmerksamkeit eines religiösen Fanatikers und eines zwielichtigen Geschäftsmanns. Er läßt sich nicht vom plötzlichen Interesse an seiner Person beeindrucken und entzieht sich ihren Vermarktungsabsichten. Ein zutiefst humaner Film über Nächstenliebe und Aufrichtigkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen, der nicht als theologischer Diskurs, sondern als Reflex auf die Defizite der modernen Gesellschaft angelegt ist. Durch den unaufdringlichen Charme des Hauptdarstellers und eine Inszenierung ohne aufgesetzte Dramatik ist ein feiner kleiner Film entstanden, der seinem großen Thema auf unprätentiöse Art und Weise gerecht wird. (Fernsehtitel: "Touch - Der Typ mit den magischen Händen")
- Ab 16.
Touch
Drama | USA 1996 | 95 Minuten
Regie: Paul Schrader
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Filmdaten
- Originaltitel
- TOUCH
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1996
- Produktionsfirma
- Lumière International
- Regie
- Paul Schrader
- Buch
- Paul Schrader
- Kamera
- Edward Lachman
- Musik
- David Grohl
- Schnitt
- Cara Silverman
- Darsteller
- Skeet Ulrich (Juvenal) · Bridget Fonda (Lynn Faulkner) · Christopher Walken (Bill Hill) · Tom Arnold (August Murray) · Gina Gershon (Debra Lusanne)
- Länge
- 95 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Juvenal ist ein junger Mann, der sechs Jahre seines Lebens als Franziskaner-Mönch im brasilianischen Dschungel verbracht hat und nun als Seelsorger in Los Angeles arbeitet. Dort erregt seine Fähigkeit, Kranke zu heilen, die Aufmerksamkeit eines religiösen Fanatikers und eines zwielichtigen Geschäftsmannes. Sie wollen ihn als neuen Messias vermarkten, da er bei seinen Wundertaten die gleichen Stigmata wie Christus aufweist. Doch Juvenal läßt sich vom plötzlichen Interesse an seiner Person nicht beeindrucken und sucht sein privates Glück in den Armen einer Rock-Promoterin. Der Film spielt in einer Welt, in der kaum jemand seinem Nächsten mit offenen Augen und Ohren begegnet, in der persönliche Beziehungen allein unter dem Gesichtspunkt der profitablen Verwertbarkeit wahrgenommen werden. Juvenal ist in dieser Umgebung ein Fremdkörper, da sein Interesse an anderen Menschen aufrichtig ist. In einer Szene sagt er, er höre seinem Gesprächspartner zu, anstatt zu überlegen, was er selbst als nächstes sagen soll, und bringt damit die Essenz seines Charakters auf den Punkt. Der Film konzentriert sich ausschließlich auf diese zutiefst humane Seite von Juvenal. Der transzendentale Aspekt der Geschichte wird ausgespart, da Schrader „Touch“ nicht als theologischen Diskurs, sondern als Reflex auf die Defizite der modernen Gesellschaft angelegt hat. Als solcher teilt der Film angenehm den unaufdringlichen Charme seines Protagonisten. Jenseits forcierter Dramatik hat Schrader einen feinen kleinen Film inszeniert, der seinem großen Thema auf völlig unprätentiöse Art und Weise gerecht wird. – Ab 16.
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