Ein nach einem Kampf gedemütigter amerikanischer Kampfsport-Schüler begibt sich in einen chinesischen Shaolin-Tempel, um die wahre Kunst seiner Zunft zu studieren. Nach Anlaufschwierigkeiten im streng ritualisierten Alltag wird er in die Bruderschaft aufgenommen und besteht durch Disziplin und hartes Training die maßgeblichen Prüfungen. An Originalschauplätzen aufwendig produzierter "Martial-Arts"-Film mit furios inszenierten Kampfszenen. Weniger glaubwürdig nehmen sich dagegen die Versuche aus, die Gegensätze östlicher und westlicher Kultur zu überbrücken.
- Ab 16.
American Shaolin
Action | USA/Hongkong 1991 | 106 (gek. 101) Minuten
Regie: Lucas Lowe
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Filmdaten
- Originaltitel
- AMERICAN SHAOLIN
- Produktionsland
- USA/Hongkong
- Produktionsjahr
- 1991
- Produktionsfirma
- Seasonal
- Regie
- Lucas Lowe
- Buch
- Keith W. Strandberg
- Kamera
- Viking Chiu · Luis Cubilles
- Musik
- Richard Yuen
- Schnitt
- Allan Poon
- Darsteller
- Reese Madigan (Drew Carson) · Trent Bushey (Trevor Gottital I) · Daniel Dae Kim (Gao) · Billy Chang (Li) · Cliff Lederman (D.S.)
- Länge
- 106 (gek. 101) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Action | Martial-Arts-Film
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Als Kick-Boxer Drew Carson nach allen Regeln der Kunst im Ring von seinem schwarzgekleideten Widersacher durchgeprügelt und gedemütigt wird, erkennt er sein Lebensziel. Er will Shaolin-Mönch werden und die Kampfkunst dieser östlichen Bruderschaft erlernen. Doch der Weg zu Körperbeherrschung und Erleuchtung ist steinig. Zwar gelingt es dem US-Boy, in ein chinesisches Kloster aufgenommen zu werden, doch immer wieder eckt er am streng ritualisierten Alltag des Ordens an, besteht jedoch alle Prüfungen und wird schließlich ein echter Shaolin-Mönch. Doch kaum ist er zu wahrer Friedfertigkeit geläutert, steht die nächste Prüfung an. Der schwarze Kämpfer zwingt Drew nochmals in den Ring - dort aber gibt es dann so richtig Saures für den Unhold.Während die Kampfszenen teils furios inszeniert sind, bleiben die stillen Passagen blaß, fehlt es den Figuren an Konturen, der Story an Tiefgang und der Inszenierung an Schliff. Und zum Pech von "American Shaolin" bestehen die Lehrjahre des kampffreudigen Novizen zum Großteil aus den ruhigeren Szenen innerhalb der Klostermauern Zwar geben die Originaldrehorte in China faszinierende Kulissen ab, doch der geistige Hintergrund bleibt weitgehend blaß, die Weisheiten des Buddhismus gerinnen zu Schlagwörtern. Der Weg des Helden führt zwischen den Polen China und USA, zwischen östlicher Hingabe und westlichem Individualismus, zwischen Rock'n'Roll und Meditation hin zu einer wenig glaubhaften Synthese, zur vorschnellen Verbindung der dargestellten Gegensätze. Nicht gerade zuträglich für die Glaubwürdigkeit dieses "Road-Movies der Seele" ist es dann, wenn Carsons Weg zur Erleuchtung geradewegs wieder in den Kampfring führt. Man könnte das Ganze als gut gemeinten, wenn auch wenig tiefschürfenden Versuch abtun, eine Brücke zwischen Ost und West zu schlagen, wenn man "American Shaolin" nicht vor dem Hintergrund der jüngeren chinesischen Geschichte als Propagandaprodukt zu betrachten hätte. Denn die frohe Botschaft des Films läßt sich nicht vereinbaren mit dem brutalen Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, auch nicht mit der aktuellen Unterdrückung von Religionsgemeinschaften, nicht nur in Tibet. Mehr und mehr kommt der Verdacht auf, daß die geplante Übernahme Hongkongs durch China im Jahr 1997 das eigentliche Thema des Films ist. Der westlich geprägten Jugend der englischen Kronkolonie soll suggeriert werden, wie unproblematisch die Heimführung ins sozialistische Reich der Mitte sein wird, da sich östliche und westliche Kultur aufs Trefflichste ergänzen.
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