Jeder für sich und Gott gegen alle

Drama | BR Deutschland 1974 | 109 Minuten

Regie: Werner Herzog

An Hand authentischer Dokumente aus dem 19. Jahrhundert erzählt Werner Herzog die Passionsgeschichte des Außenseiters Kaspar Hauser: 1829 in Nürnberg als sprach- und entwicklungsgestörtes Findelkind aufgefunden, wird der Junge zum Studienobjekt für Ärzte, Pädagogen und Theologen, erfährt die Erziehungs- und Eingliederungsversuche der Biedermeiergesellschaft, verharrt jedoch in skeptischer Distanz zu seiner neuen Umwelt, bis er 1833 einem ungeklärten Mord zum Opfer fällt. Mit beeindruckender stilistischer Konsequenz und radikalem Erkenntniswillen beschreibt der Film den Prozeß der Zivilisation als gefährliche Gratwanderung, die soziale Integration als Identitäts- und Phantasieverlust. Einerseits unschuldiges Naturkind, andererseits ein apokalyptischer Visionär, der die Widersprüche seiner Umgebung sensibel wahrnimmt und schmerzvoll durchlebt, wird der Held (herausragend verkörpert vom Laiendarsteller Bruno S.) zur tragischen Symbolfigur der Moderne im Spannungsfeld zwischen rationalem Nützlichkeitsdenken und abgründiger Existenzangst. - Ab 16.

Filmdaten

Produktionsland
BR Deutschland
Produktionsjahr
1974
Produktionsfirma
Werner Herzog
Regie
Werner Herzog
Buch
Werner Herzog
Kamera
Jörg Schmidt-Reitwein
Musik
Johann Pachelbel · Orlando di Lasso · Tommaso Albinoni · Wolfgang Amadeus Mozart
Schnitt
Beate Mainka-Jellinghaus
Darsteller
Bruno S. (Kaspar) · Walter Ladengast (Daumer) · Brigitte Mira (Käthe) · Herbert Achternbusch (1. Bauernbursche) · Enno Patalas (Pastor Fuhrmann)
Länge
109 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Die Extras umfassen u.a. einen Audiokommentar von Werner Herzog und Laurens Straub.

Verleih DVD
Kinowelt/Arthaus (16:9, 1.66:1, Mono dt.)
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