Jazz an einem Sommerabend

Seit Jahrzehnten ist der einzige Film, den der Mode- und Werbefotograf Bert Stern gedreht hat, nicht wegzudenken, wenn es darum geht, eine Filmreihe mit Konzert- und/oder Jazz-Filmen zu kuratieren. „Jazz an einem Sommerabend“ (orig. „Jazz on a Summer’s Day“), gedreht 1958 beim Newport Jazz Festival, ist berühmt für sein atmosphärisches Flair, für seine fluide, fast schon musikalische Montage (Schnitt: Aram Avakian) und natürlich für ein ganz erstaunliches und erstaunlich weit gefächertes Aufgebot an Stars. Der Film beginnt mit einem Stück des Jimmy Giuffre Trios (mit Bob Brookmeyer und Jim Hall), später folgen u.a. Thelonious Monk, Sonny Stitt, Gerry Mulligan, Anita O’Day, Dinah Washington, Eric Dolphy, George Shearing, Chico Hamilton, Max Roach, Big Maybelle, Chuck Berry, Louis Armstrong und Mahalia Jackson. „Jazz an einem Sommerabend“ dokumentiert kein Festival, sondern er nutzt das Festival, um Jazz als Soundtrack eines Porträts der US-Gesellschaft Ende der 1950er-Jahre in der Sommerfrische zu entwerfen.