Das
dokumentarische Filmschaffen steht vor grundlegenden Änderungen. Das betrifft
sowohl Produktion wie Vertrieb, aber noch mehr das Selbstverständnis der
Filmemacher. Eine Tagung in Köln suchte nach Wegen, wie sich die Ansprüche auf
Autonomie und Wahrhaftigkeit mit den sich rapide verändernden Strukturen zusammenbringen
lassen.
Manchmal
bricht die Wirklichkeit mit brutaler Macht in die Formen ihrer Reflektion ein.
So auch bei der Jahrestagung der Dokumentarfilminitiative NW, die sich unter
tatkräftiger Beteiligung der Filmemacher über die Zukunft des Autorenfilms in der
Ära fortgeschrittener Digitalisierung Gedanken machte. Der Ort der Tagung, die Kölner
Hochschule für Medien KHM, wurde dabei unversehens von einer Zone des
Austauschs zu einer der Trauer. Denn der am 19. September im Hambacher Forst
von einer Hängebrücke in den Tod gestürzte Steffen Meyn war seit drei Jahren
Student der Filmhochschule und hatte sich mit seinem vielseitigen Engagement
große Popularität erworben. Als viele sichtlich unter Schock stehende
Studierende und Lehrende aus