Claude Autant-Laras Verfilmung eines Romans von Krimi-Spezialist Georges Simenon war Ende der 1950er einer jener Filme, die den Nimbus und Mythos bon "BB" Brigitte Bardot als Sexsymbol einer neuen, unkonventionellen Generation begründeten. Sie spielt Yvette, eine junge Frau, die in einen Raubüberfall auf einen Juwelier verstrickt ist und dummerweise nach der Tat gefasst wird. Ein älterer, distinguierter Pariser Strafverteidiger (Jean Gabin) nimmt sich ihres Falls an, obwohl sie kein Honorar zahlen kann, weil ihm die Schöne signalisiert, dass sie ihn mit sexuellen Gefälligkeiten entlohnt.
Der Anwalt ist sich bewusst, dass ihn ein keineswegs romantisches Arrangement mit der Frau verbindet, trotzdem steigert er sich mehr und mehr in seine Leidenschaft für sie hinein. Die Affäre setzt sich auch fort, als er einen Freispruch erwirkt hat, und droht einen Skandal zu provozieren, der nicht nur seine Ehe, sondern auch seine Karriere zerstört. Als ein Konkurrent ins Spiel kommt, der die Frau ebenfalls begehrt, spitzt sich die Lage zu. Das Krimi-Drama num die Erosion einer bürgerlichen Existenz durch die Macht der Gefühle besticht durch eine kunstvolle mise-en-scene und exzellente Kameraarbeit und charismatische Darsteller. Brigitte Bardots in den 1950ern provozierend freizügiger Auftritt wandelt in „femme fatale“-Mustern des Film noir, akzentuiert sie aber anders, indem ihre Figur weniger als berechnend denn als unverfroren-lebenshungrige Naturgewalt akzentuiert ist - eine Rebellin, die sich um Konventionen nicht schert und versucht, aus den beschränkten Spielräumen, die ihr als Frau ihrer Zeit zur Verfügung stehen, das Beste für sich herauszuholen.