„Und siehe! Das Ungeheuer erblickte das Antlitz der Schönheit, und seine Hände ließen ab vom Töten. Und von diesem Tag an war es dem Tod geweiht.“ Wie ein unheilvolles Gesetz kündigt dieses fiktive „arabische Sprichwort“ zu Beginn von „King Kong“ (1933) das Dilemma eines der berühmtesten Biester der Filmgeschichte an, dessen Untergang durch seine Liebe zu einer weißen Frau heraufbeschworen wird. Der Riesengorilla ist mit seiner Leidenschaft für die Schöne alles andere als ein Einzelfall; vielmehr fasziniert die „amour fou“ zwischen Bestie und Mensch seit der Antike Künstler wie Rezipienten weltweit. Zahllose Erzählungen um wunderschöne Frauen und abstoßende Tierbräutigame ranken sich darum, was passiert, wenn überirdische Schönheit und abstoßende Hässlichkeit aufeinandertreffen, und gehen der Frage nach, ob die Liebe zur Erlösung oder zum Tod der Bestie führt.
Wandelbarer Mythos
So vielseitig sich auch die ausgestalteten Rahmungen der Erzählungen präsentieren, so deutlich erkennbar bleiben doch die Gemeinsamkeiten. Der Stoff der Tierbräutigam-Geschichten erzählt von Abscheu und
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