1983 - er hatte bereits fünf Filme als Regisseur hinter sich - trat Nikita Michalkow wieder einmal vor die Kamera. In Eldar Rjasanows hintergründiger Komödie „Bahnhof für zwei“ spielte er eine Nebenrolle, die es in sich hat: einen wendigen Schlafwagenschaffner, der überall seine Geschäfte macht, in den Norden Melonen, in den Süden Damenschuhe schafft - und in jeder Stadt eine Braut zu haben und dabei alle glücklich zu machen scheint, am meisten natürlich sich selbst. Großer Auftritt für Nikita Michalkow: ein stets auf der Sonnenseite agierendes Stehaufmännchen, ein Archetyp, wie er nur in einer Gesellschaft, die von der Mangelwirtschaft geprägt ist, in einem solchen Ausmaß erfolgreich sein kann. Es hat den Anschein, als ob dieser auf seine Art durchaus liebenswerte Geschäftemacher jene Rolle ist, die den Schauspieler, Regisseur, Produzenten und Politiker Michalkow am genauesten widerspiegelt. Damals schaffte er Waren von A nach B und machte (fast) alle glücklich, heute dreht er aufwendige Millionenfilme mit Weltstars und trägt sich mit dem Gedanken, Politiker zu werden.
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