© Universum (Judy Dench, Steve Coogan in "Philomena" von Stephen Frears)

Philomena (arte)

Ergreifendes Drama über die Suche nach einem zwangsadoptierten Kind - am 15.1., 20.15-21.50 Uhr, bei arte

Veröffentlicht am
03. Januar 2025
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Der ehemalige BBC-Journalist Martin Sixsmith (Steve Coogan) ist auf der Suche nach einer guten Story, als er auf einer Party die Geschichte von Philomena (Judy Dench) erfährt. Sie wurde als junge, unverheiratete Frau schwanger und wegen ihrer „Schande“ in ein Nonnenkloster geschickt. Dort brachte sie ihren Sohn Anthony zur Welt und musste danach hart arbeiten, um die Nonnen für ihren fragwürdigen Aufwand zu entschädigen. Ihren Sohn durfte sie nur selten sehen; nach einigen Jahren wurde er gegen ihren Willen zur Adoption freigegeben.

Seither sind 50 Jahre vergangen, in denen Philomena ihren Jungen nicht vergessen hat. Der Reporter braucht nicht lang, um die fast 70-jährige Frau für eine Suche nach ihrem Sohn zu motivieren. Obwohl beide ganz unterschiedlich sind – Philomena glaubt stets an das Gute im Menschen, während der Journalist vor Sarkasmus überschäumt – geben sie ein gutes Duo ab.

Als Sixsmith von einem Kneipenwirt hört, dass das Kloster damals die Babys an kinderlose, katholische Paare in den USA verkaufte, reist das ungleiche Paar nach Washington, D.C, um einen Mann namens Anthony zu suchen.

Das nach einer historischen Begebenheit inszenierte Drama von Stephen Frears verbindet in einer ergreifenden Mischung ein komisches Road Movie, detektivische Recherche und wütender Anklage. Geschickt balanciert die Inszenierung die unterschiedlichen Töne aus, wobei die Komik des Films aus der Gegensätzlichkeit der Hauptfiguren resultiert, die sich mit lakonischen Dialogen bekämpfen und so das gelegentliche Pathos auffangen. - Sehenswert ab 14.

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