Anfang der 2010er-Jahre wurde in Spanien eine Reihe von schweren, zum Teil sogar tödlichen Unfällen bekannt, deren Opfer junge britische Touristen waren. Schuld daran war „Balconing“, das Springen vom Balkon aus in Hotel-Swimming-Pools beziehungsweise Wechseln von einem Balkon zum anderen. Ausgehend von diesem Phänomen hat der Spanier Christian Avilés seine Groteske „Daydreaming So Vividly About Our Spanish Holidays“ angelegt, der unter anderem für den Europäischen Filmpreis nominiert war: Britische Teenager reisen darin auf die Balearen, um Sonne zu tanken und sie so in ihren Körpern zu speichern, dass sie auch in ihrer wenig sonnenverwöhnten Heimat noch davon zehren können.
Der 24-minütige Kurzfilm ist eines der beiden Werke, die in der Ausgabe des arte-Magazins „Kurzschluss“ besonders beleuchtet werden. Der zweite ist „The Reign of Antoine“ des Kubaners José Luis Jiménez Gómez, in dem der junge Protagonist sich allein um seinen Vater kümmern muss und Zuflucht in einem Historien-Fantasy-Epos sucht. Im Gespräch ist der 1993 geborene Regisseur auch persönlich zu erleben. Herzstück dieser Ausgabe ist zudem ein Beitrag des Filmkritikers, Kurators und Schriftstellers Patrick Holzapfel. Dieser setzt sich mit der Anziehungskraft der Melancholie im Film auseinander. - Ab 14.