In der DDR der 1980er: Eduard "Ede" Meier (Rainer Grenkowitz) ist Tapezierer in Ost-Berlin.
Mit Hilfe einer Erbschaft aus dem Westen und eines Fluchthelfers erfüllt er
sich den Traum von einer Weltreise. Doch Meier fühlt sich in Ost-Berlin
heimisch, und da er nun sowohl einen West- als auch einen Ost-Ausweis besitzt,
nutzt er die Visumsmöglichkeiten und pendelt als eine Art
"Mauerspringer" zischen den beiden Stadtteilen. Der
"Doppel-Deutsche" denkt dabei durchaus an das Wohl seiner
Tapezierbrigade und organisiert einen kleinen Handel mit westlichen Rauhfasertapeten,
die seine Brigade in Rekordzeit verklebt. Meier wird zum "Helden der Arbeit", doch er gerät auch in allerlei Turbulenzen, auch weil seine Freundin Lore (Nadja Engelbrecht) nichts von seinen Aktivitäten ahnt.
Peter Timms "Meier" (1986) ist einer jener Filme, die im Zug der Welle der neuen deutschen Komödien in den 1980ern entstanden, und zwar ein besonders gelungen-bodenständiges Exemplar: Das deutsch-deutsche Thema geht Timm, der auch das Drehbuch geschrieben hat, mit Humor und derart
unverkrampft an, dass die kleinen ironischen Spitzen gegen Systemmängel in der DDR wie in der BRD treffen und keineswegs
überzogen sind. Das resultiert zu einem Gutteil auch aus der realistisch
wiedergegebenen Lebens- und Arbeitswelt.
© rbb/swr media (Rainer Grenkowitz und Nadja Engelbrecht in "Meier")
Meier (rbb)
1980er-Kultkomödie mit ironischen Spitzen gegen deutsch-deutsche Systemmängel - am 16.11., 20.15-21.50 im rbb
Veröffentlicht am
07. November 2024
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