Zur Mitte des 77. Cannes-Festivals werden bereits die ersten Palmen-Kandidaten gehandelt, was für einen guten, sogar starken Wettbewerb spricht, aber noch mehr mit zwei herausragenden Filmen zu tun hat: „Emilia Perez“ von Jacques Audiard und „Limonov – The Ballad“ von Kirill Serebrennikow. Allerdings endet das Festival erst am kommenden Samstag, 25. Mai; weitere Überraschungen sind also nicht ausgeschlossen.
Dass Filmkritiker in Cannes aus einer Premiere kommen und davon
schwärmen, soeben die „Goldene Palme“ gesehen zu haben, ist eher ungewöhnlich; es
könnte sich ja schon der nächste Film als noch überzeugender erweisen. Die
Begeisterung nach „Emilia Perez“ des französischen Regisseurs Jacques
Audiard war allerdings überschießend. Der mitreißende Film verbindet eine äußerst
ungewöhnliche Geschichte mit mehr als einem Dutzend bewegender Songs und einer
höchst einfallsreichen filmischen Gestaltung.
Ein mexikanischer Kartell-Boss, gespielt von der transgeschlechtlichen Karla Sofia Gascón, will nicht mehr er selbst sein, sondern eine Frau werden.
Schon seit Kindertagen sehnt er sich danach, eine