Wie
wenig der Mythos um die österreichische Kaiserin Sisi (1837-1898) auserzählt
ist, beweist nach „Corsage“ und der Netflix-Serie "Die Kaiserin" die verwegene Neuschöpfung
„Sisi & Ich“ von Frauke Finsterwalder, die ab 30. März in den Kinos läuft.
Darin streifen nicht nur die Hofdamen ihre Korsette ab, sondern wird der ganze
historische Plunder über Bord geworfen, zumindest so lange, bis der Kaiser aus
seiner Rolle fällt.
Wie
ein Stück Vieh wird die ungarische Adelige Irma Gräfin von Sztáray (Sandra Hüller) von ihrer Mutter in die Wiener Hofburg bugsiert, wo sie sich
auf einem Holzpodest einer peinlichen Begutachtung und einer strengen Befragung
unterziehen muss. Kurz zuvor war die angespannte Situation schon entglitten,
als sich Irma über die Strenge ihrer Mutter lustig machte und dafür prompt eine schallende
Ohrfeige kassierte, die ihr vornehmes Kleid mit einem dicken Blutstropfen
verunzierte. Doch was nimmt man nicht alles in Kauf, wenn man Hofdame der
exzentrischen Kaiserin Sisi werden will, die ihre Tage auf der Insel Korfu
verbringt?