Die aktuelle Krise des Kinos hat viel mit der
Digitalisierung und der Corona-Pandemie zu tun, aber auch mit einer falschen
Filmpolitik. Denn der Filmkunst wurde nie die Aufmerksamkeit und Wertschätzung
zuteil, die ihr aufgrund ihrer gesellschaftlichen Relevanz zustehen müsste. Mehr
als alle anderen Künste hat der Film und insbesondere das Kino hohe
gesellschaftliche Synergien bewirkt. Ein Plädoyer für eine radikale Umkehr der
Kulturpolitik.
Die längst anstehende und dringend notwendige
Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) ist um ein weiteres Jahr
verschoben worden; aktuell bleibt es bei vorübergehenden Anpassungen. Dabei hat
die Kinofilmbrache aufgrund von Digitalisierung und Corona-Pandemie in den
letzten Jahren einen drastischen Einbruch erlebt; umso dringender bräuchte es richtungsweisende
kulturpolitische Entscheidungen. Es geht dabei um weit mehr als um das
Nachjustieren eines Geschäftsmodells. Das Gezerre der verschiedenen Interessensgruppen
und die Unentschlossenheit der Kulturpolitik sind nicht zielführend.