In „Cable Guy – Die Nervensäge“ spielt Jim Carrey den Angestellten einer Firma, die Anschlüsse fürs Kabelfernsehen legt. Steven (Matthew Broderick) möchte so einen Anschluss. Er weiß, dass man gegen ein großzügiges Trinkgeld auch verschlüsselte Programme illegal frei ins Haus bekommen kann. Als er den Cable Guy danach fragt, ist das der Beginn einer bald höchst ambivalenten Freundschaft.
Denn der aufdringliche Monteur steht fortan immer wieder vor Stevens Tür und überhäuft ihn mit Geschenken. Als er schließlich doch abgewiesen wird, wandelt er sich in einen unerbittlichen Feind, der Stevens Leben grundlegend zerstört. Er bringt ihn um Job und Geliebte und schließlich sogar ins Gefängnis.
Die Komödie von Ben Stiller aus dem Jahr 1996 macht damals schon lang vor dem Start von sich reden, weil es die erste „ernste“ Rolle für Jim Carrey war, der seine skurrile Komik in einem neuen Licht zeigen konnte, als Zerrbild eines Mannes, der zwischen Schein und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann und sein Verhalten nach Filmszenen ausrichtet.
Jim Carreys grotesken körperlichen und mimischen Verrenkungen, seine aggressive, stets auf Konfrontation ausgerichtete Komik, die etwas Verächtliches und Skrupelloses hat, scheint hier erstmals wirklich Sinn zu machen. Seine Komik ist ein bitteres Psychogramm, ein Zerrbild des postmodernen Konsummenschen, ein verzweifelter letzter Versuch des sich auflösenden Individuums, Spuren zu hinterlassen. Und sei es im Leben der anderen. Eine gewitzte Reflexion über die Bewusstseinsinhalte der Menschen, die mit Fernsehen aufgewachsen sind. - Ab 16.