Sich von der Tradition zu lösen, das ist hier klar zum Scheitern verurteilt: Denn in der bayerisch-österreichischen Grenzregion, in der auch die zweite Staffel von „Der Pass“ spielt, gibt man noch etwas (gelegentlich auch alles) aufs Althergebrachte. Weshalb sich auch die Hoffnung von Wolfgang Gössen zerschlagen wird, sein Leben „heller und lichter“ als der Vater zu gestalten. Sich zu lösen aus dem engen Korsett aus Konventionen sowie privaten wie beruflichen und politischen Verpflichtungen, das ihn umfängt wie die hier allgegenwärtigen Bergmassive: Der Mann mittleren Alters ist hochrangiger Manager und schwerreicher Erbe eines mächtigen Salzburger Bauunternehmens, das einst vom Großvater aufgebaut wurde. Aus dieser Verantwortung auszusteigen und einen eigenen Weg einzuschlagen, ist für ihn nicht vorgesehen.
Zurück ins Dunkle, Bedrückende, Abgründige
Doch Wolfgang hat ein Problem – und das ist viel größer als die seine Anwälte beschäftigenden Bestechungsvorwürfe gegen das Familienunternehmen: Seinen Bruder Alexander, genannt „Xandi“, ein unselbstständiges,