Der Dresdner Trickfilmer und Cartoonist Lutz Stützner gehörte
zur letzten Regie-Generation des DEFA-Studios für Trickfilme in Dresden. Mit einigen
seiner um 1989/90 entstandenen satirischen Animationsfilme schaffte er es sogar
ins New Yorker Museum of Modern Art. Nach der Abwicklung des Studios arbeitete
er an Filmprojekten verschiedener Auftraggeber, war Mitbegründer und
Wegbegleiter des Deutschen Instituts für Animationsfilm Dresden (DIAF) und
kümmerte sich intensiv um junge Kreative. Am 6. September 2021 ist er
unerwartet verstorben.
Auf der Autobahn steht ein verzweifelter Mann; er hält ein
Abschleppseil in der Hand. Ungerührt rauscht der Verkehr an ihm vorbei, niemand
stoppt, um zu helfen. Schließlich bremst ein klappriges Gefährt, das leicht als
„Trabi“ zu erkennen ist, jenes heiß begehrte DDR-Auto, auf das die Kaufwilligen
mindestens ein Jahrzehnt warten mussten. Das Seil wird angeknotet, es spannt
sich, und dann zieht der kleine Trabi einen ganzen Staatskordon aus dem
Straßenloch: schwarze Limousinen, Begleitfahrzeuge, sogar eine Blaskapelle auf
Rädern. Erzählt wird das in einer rund vierminütigen Zeichentrick-Parabel, die
„