Auch
mit annähernd 90 Jahren ist Alexander Kluge weiterhin vielfältig als Autor und
Regisseur unterwegs. Sein Film „Orphea“ ist die zweite Zusammenarbeit mit dem
philippinischen Filmemacher Khavn de la Cruz: Eine assoziationsreiche Umkehrung
des „Orpheus und Eurydike“-Mythos. Ein
Gespräch über den Segen von kooperativer Arbeit und die Pflichten eines Poeten.
Warum haben Sie
sich als Filmemacher gerade dem „Orpheus und Eurydike“-Mythos zugewandt? Und stand
für Sie von vornherein fest, dass Sie diesen Film unbedingt wieder mit dem
philippinischen Künstler, Sänger und Regisseur Khavn als Partner drehen
möchten? Sie sollen sich bereits bei der Premiere Ihres ersten gemeinsamen
Films „Happy Lamento“ in Venedig intensiv darüber unterhalten haben.
Alexander
Kluge:
Dass wir mit „Happy Lamento“ gerade in Venedig unsere Premiere
feiern konnten, bedeutete mir sehr viel, da diese Filmfestspiele quasi meine
Heimat sind. Wir saßen damals tatsächlich bis in den Abend hinein zusammen beim
Essen