Berlinale goes Open Air: Die warme
Jahreszeit und das Freiluft-Flair, die den Rahmen des Sommer Specials der Berlinale abgeben, verströmen ihren eigenen Zauber. Ein verheißungsvoller
Auftakt für die nun anbrechende Kino-Saison.
Kino
existiert nie ohne Außenwelt. Diese Erkenntnis, die aus soziologischer
Perspektive kaum überrascht, erfährt in Freilichtkinos eine ganz neue
Bedeutung. Äußere Faktoren wie Wind, Regen oder Sonne können das Geschehen auf
der Leinwand stören oder überraschenderweise auch fortführen. Kommt das
Zwitschern der Vögel bei der Vorführung von „Introduction“ von
Hong Sang-soo bei der Sommer-„Berlinale“ aus den Lautsprechern? Oder stammt es von
den Bäumen auf der Berliner Museumsinsel? Sind die elegischen
Schwarz-Weiß-Bilder mit Gitarren- oder Orchestermusik unterlegt oder herrscht vielmehr
Stille zwischen den entfremdeten Figuren? Weht der Wind nicht nur durch die
Haare der Protagonisten, sondern auch in die Gesichter der Zuschauer*innen?
Dass manche Szenen in Berlin spielen, verstärkt den synästhetischen Eindruck der
außergewöhnlichen Kinovorstellung im Freien.