In einer nordfranzösischen Stadt soll das „L’Envol“, eine Einrichtung für obdachlose Frauen, geschlossen werden. Die Leiterin Audry (Audrey Lamy) gilt als zu nachgiebig; sie mache den Frauen nicht genügend Druck, wieder ein Zuhause zu finden, heißt es im Stadtrat. Drei Monate bleiben ihr und ihren Kolleginnen, um ihre Klientinnen einen Weg zurück in die Gesellschaft zu eröffnen. Doch zunächst wollen die Bedürftigen, die sich aus Scham Tarnnamen wie „Edith Piaf“ oder „Lady Di“ gegeben haben, nicht mitziehen.
Doch irgendwann springt der Funke dennoch über. Aus dem Gefühl, Widerstand zu leisten und sich nicht weiter gängeln lassen zu wollen, erwächst ein lange unterdrückter Wille zum Aufbruch, der auch Workshops, Therapiestunden und Kurse akzeptiert, um wieder eine Arbeit zu finden. Die unscheinbaren Parias erlangen so mit viel Humor und Witz ihre eigentümliche Schönheit und Würde zurück.
Es grenzt an ein echtes Wunder, was
der französische Filmemacher Louis-Julien Petit in „Der Glanz der
Unsichtbaren“ mit den überwiegend durch Laien besetzten Figuren auf die Beine
stellt: eine herzliche, flott und pointiert inszenierte Sozialkomödie, die
unterhaltend ist, aber dennoch eine große Wahrhaftigkeit ausstrahlt. Der Film sensibilisiert
nachhaltig für Ausgegrenzte und würdigt zugleich den Einsatz, Mut und die Kreativität
von Sozialarbeiterinnen. - Sehenswert ab 12.