Justiz und Jazz: „Anatomie eines Mordes“ von Regisseur Otto Preminger (1959)
ist nicht nur als beispielhaftes Gerichts-Drama in die Filmgeschichte
eingegangen, sondern auch dank der Filmmusik und eines Cameo-Auftritts von
Jazz-Legende Duke Ellington. Der Stoff: Ein Gerichtsprozess um einen Racheakt.
Der Soldat Frederick Manion (Ben Gazzara) hat einen Mann erschossen, der seine
Frau Laura (Lee Remick) vergewaltigte; der Provinzanwalt Paul Biegler (James Stewart) übernimmt die Verteidigung.
Das Verfahren, das nicht nur die „Anatomie“ des Mordes, sondern vor allem die psychische Anatomie aller Beteiligten bloßzulegen trachtet, entwickelt sich zum Duell zwischen Biegler und der Staatsanwaltschaft. Claude Dancer (George C. Scott), der Staatsanwalt aus der nächstgrößeren Stadt, stellt sowohl in Frage, ob wirklich eine Vergewaltigung stattfand, als auch, ob Manions Rache im Affekt geschah. Ein schauspielerisch hervorragend besetztes Drama um die Suche nach einer Wahrheit, die sich im Wirrwarr der moralischen Grauzonen aufzulösen scheint. – Sehenswert ab 16.