Ein biografischer Film von Andreas Dresen über das kurze und intensive Leben des Baggerfahrers und Liedermachers Gerhard „Gundi“ Gundermann (1955-1998), seine komplexe Persönlichkeit wie die Widersprüchlichkeit des Lebens in der DDR. Ein paar Jahre nach dem Mauerfall arbeitet Gerhard Gundermann 1992 immer noch im Tagebau in Hoyerswerda. Der Mittdreißiger möchte eine neue Band gründen und auf Tour gehen. Doch die Vergangenheit holt Gundermann ein, als herauskommt, dass er einst ein Informant der Stasi war. Während immer mehr Details seiner IM-Tätigkeit ans Licht kommen, zerbricht nicht nur Gundermanns öffentliches Bild, sondern auch seine eigene Sicht auf sich selbst.
Parallel dazu erzählt der Film Ereignisse aus Gundermanns Leben im Jahr 1975. Der Querdenker ist gerade aus der Volksarmee geworfen worden und tritt mit einer Werkband auf, unter deren Musikern auch seine Jugendliebe Conny (Anna Unterberger) ist, die ihn später heiratet. Ein Liebes- und Musikfilm, ein Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. Die achronologische Dramaturgie will über den eigensinnigen Freigeist und IM nicht urteilen, sondern sich von seiner inneren Zerrissenheit berühren lassen. Eine aus Alltagsbeobachtungen entwickelte, in der Hauptrolle von Alexander Scheer großartig gespielte Annäherung an einen vielschichtigen Menschen in einem untergegangenen Land. - Sehenswert ab 14.