Auch nach über 50 Jahren als Regisseur findet der
Brite Ken Loach in der Gesellschaft noch immer so viel Ungerechtigkeit vor, dass
er sie in Spielfilmen thematisieren muss. In seinem neuen Film „Sorry We Missed
You“ (seit 30.1. im Kino, zur Kritik) greift er das Schicksal einer Arbeiterfamilie aus Newcastle auf, die durch
den neuen Job des Vaters als Paketbote an den Rand ihrer Belastbarkeit
getrieben wird. Ein Gespräch über Ärger als Grundlage von Geschichten, die
Bedeutung der Sprache für den freien Markt und die Arbeit mit Laiendarstellern.
Was war der Ausgangspunkt
für Ihren neuen Film?
Ken Loach: Nun, diese Arbeitsbedingungen machen einen wirklich
ärgerlich, weil sie so ungerecht sind. Die Art und Weise, wie sich die Arbeit
verändert hat, ist ungerecht. Früher besaßen die Menschen einen Job