Seit
dem Erfolg von „Waltz with Bashir“ (2008) greifen Dokumentarfilmer vermehrt auf
Animationstechniken zurück, wenn sie historische oder politisch brisante
Inhalte darstellen wollen. Oft soll diese Form der Abstraktion wie aktuell in
„La Casa Lobo“ Geschehnisse verdeutlichen, die sonst nicht darstellbar wären. In
vielen Filmen ersetzen Animationen schlicht auch nichtvorhandenes
dokumentarisches Ausgangsmaterial. Das „Animadok“-Verfahren ist für die
dokumentarische Form eine große Chance, birgt aber auch Gefahren.
Spätestens
seit Ari Folmans vielfach ausgezeichnetem Film „Waltz with Bashir“ (2008) ist deutlich geworden, dass sich
dokumentarische Darstellungsweisen und filmische Animationsverfahren keineswegs
wechselseitig ausschließen, sondern neue, mitunter auch politisch brisante Perspektiven
eröffnen. Das DOK-Fest Leipzig prägte im deutschsprachigen Raum bereits 1997
für diese hybride Kategorie des Dokumentarischen den Begriff „Animadok“ und
widmete Filmen, die mit Animationstechniken einen dokumentarischen Anspruch
verfolgen, eine gleichnamige Sektion.