Der 1963 geborene libanesische
Filmemacher Ziad Doueiri ist keiner, der ein Blatt vor den Mund nimmt oder einer
Konfrontation ausweicht. Das brachte ihm von muslimischer und palästinensischer
Seite schon anlässlich seines Films „The Attack“ (2012)
Feinde ein. Sein neuer Film „Der Affront“ erzählt von zwei Männern in Beirut, dem libanesischen Christen Toni
und dem palästinensischen Flüchtling Yasser, die wegen einer Beleidigung vor
Gericht landen. Ein Streit aus verletzter Ehre, der zu Demonstrationen und
politischer Eskalation führt. Die Parabel über religiöse Eiferei und Fanatismus
geht über die persönliche Ebene hinaus, zeigt die unbewältigten Traumata eines
Landes und seiner Bewohner. Der palästinensische Schauspieler Kamel El Basha
wurde 2017 in Venedig mit der „Coppa Volpi“ als bester Darsteller ausgezeichnet
und der Film in diesem Jahr für den „Auslands-Oscar“ nominiert. Beim Filmfest
München erhielt Doueiri den
„Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke“ für seine „tiefe
Menschlichkeit“ und gleichzeitig die Darstellung „bitterer Realität“.