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Kolyma heißt die nach dem gleichnamigen
Fluss benannte Fernstraße, die quer durch Ostsibirien von der Stadt Jakutsk zu
der Hafenstadt Magadan an den Pazifik führt. Sie ist auch als Straße der
Knochen bekannt, weil sie von den Sträflingen des Gulag erbaut wurde. Der
Dokumentarfilmer Stanislaw Mucha erzählt in seinem Film „Kolyma“ von den
Menschen, die heute dort leben. Ein Gespräch über das Filmemachen in
Grenzsituationen.
Wie ist Ihre Arbeitsweise, wenn Sie an einen Drehort wie die Hafenstadt
Magadan kommen, in der „Kolyma“ beginnt? Wie gehen Sie vor? Wie treten Sie an
die Menschen heran?
Stanislaw
Mucha:
Es macht einen großen Unterschied, ob ich zur Recherche oder zu den
Dreharbeiten dorthin komme. Bei der Recherche ist man unsichtbarer als beim
Dreh. Grundsätzlich verschaffe ich mir einen Überbli