Message in a Bottle

Liebesfilm | USA 1999 | 131 Minuten

Regie: Luis Mandoki

Eine allein erziehende Journalistin findet in einer Flaschenpost einen Liebesbrief. Berührt von der Leidenschaftlichkeit der Zeilen, macht sie den Absender ausfindig und findet in einem Schiffsbauer, der seiner verstorbenen Frau nachtrauert, eine verwandte Seele. Nach kurzem, von behutsamer Annäherung, aber auch Missverständnissen geprägtem Glück endet die Liebe der beiden tragisch. Gepflegt inszeniertes, solide gespieltes Melodram, das dem Versuch zweier Menschen, den Verlust eines Partners zu verarbeiten, eine sich spirituell entwickelnde Liebe entgegensetzt, die ohne falsche Sentimentalität anrührt. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
MESSAGE IN A BOTTLE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1999
Regie
Luis Mandoki
Buch
Gerald DiPego
Kamera
Caleb Deschanel
Musik
Gabriel Yared
Schnitt
Steven Weisberg
Darsteller
Kevin Costner (Garret Blake) · Robin Wright Penn (Theresa Osborne) · Paul Newman (Dodge Blake) · John Savage (Johnny Land) · Jesse James (Jason Osborne)
Länge
131 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Liebesfilm | Melodram
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
BMG (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
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Diskussion
Als Retter postapokalyptischer (Kino-)Welten hat sich Kevin Costner nicht etablieren können. Nach seinen finanziell wie künstlerisch gescheiterten Filmen „Waterworld“ (fd 31 536) und „Postman“ (fd 32 926) , an denen er als Produzent und Hauptdarsteller beteiligt war, kehrt er nun als romantischer Held auf die Leinwand zurück, in jenes Rollenfach, das ihm offensichtlich am besten liegt. Der auf außergewöhnliche Liebesgeschichten (u.a. „When a man loves a women“, fd 30 889) spezialisierte Luis Mandoki schien genau der Richtige, um das seit dem Erfolg von „Titanic“ (fd 32 921) gestiegene Interesse an großen Gefühlen zu befriedigen, zumal der als Vorlage dienende Bestseller geschickt das Element Wasser als Synonym für Liebe, aber auch für Schmerz einsetzt. Es beginnt mit einer Flaschenpost, die Theresa Osborne, Redakteurin und allein erziehende Mutter eines Sohnes, während eines Urlaubs am Strand findet. Der Brief, den sie enthält, ist eine ergreifende Liebeserklärung an eine Frau namens Catherine. Theresa ist deshalb so berührt, weil sie die Trennung von ihrem Mann noch immer nicht überwunden hat und sich nach jener Liebe und Zärtlichkeit sehnt, die in den Zeilen zum Ausdruck kommen. Nachdem ihr Chef die Geschichte gegen ihren Willen zu einer Kolumne verarbeitet hat und sich Leser melden, die ebenfalls die nur mit einem „G“ signierten Briefe gefunden haben, setzt Theresa all ihren journalistischen Spürsinn ein, um den Absender der Flaschenpost zu finden. Ihre Recherchen führen sie auf eine kleine Insel in den Outer Banks von North Carolina zu dem Bootsbauer Garret Blake, der seit dem Verlust seiner Frau zurückgezogen am Rand des Hafenstädtchens lebt. Seine einzige Bezugsperson ist sein ebenso trinkfester wie schrulliger Vater Dodge. Theresa ist fasziniert von dem wortkargen Mann, der seine Schuldgefühle durch seine Briefe an die Tote zu verdrängen versucht. Langsam baut sich zwischen den beiden eine Vertrautheit auf, die sie über den Verlust des jeweiligen Partners, ihre Einsamkeit, ihre Träume und Wünsche reden lässt. Als Theresa nach Chicago zurückkehrt, wissen beide nicht, ob es für sie eine gemeinsame Zukunft gibt.

Zielte „Titanic“ mit seinen jungen Identifikationsfiguren Leonardo DiCaprio und Kate Winslet noch auf die Herzen der Teenager, wendet sich „Message in a Bottle“ schon durch die Biografie der beiden Hauptpersonen – hier der Witwer im besten Mannesalter, dort die beruflich erfolgreiche, emanzipierte Frau – eher an eine erwachsene Zielgruppe. Dass die Liebe erneut tragisch im Wasser endet, mag tränenförderndes Kalkül sein, schließlich aber geht man ja genauso gut in eine Komödie, um zu lachen. Bis auf den dramaturgisch allzu aufgesetzt wirkenden Schluss hat „Message in a Bottle“ durchaus die Qualitäten großer Kino-Melodramen, die sich mit der Wechselwirkung von Liebe und Schicksal auseinander setzen. Erweitert durch die modisch gewordene Komponente der Spiritualität – im Grunde „liebt“ Theresa Garret ja schon, ehe sie ihn trifft – ist es vor allem die Intensität der Liebesgeschichte, die berührt. Dabei erweist sich „Message in a Bottle“ als Musterbeispiel eines Ensemble-Films, in dem alle Mitwirkenden zu einer kreativen Einheit verschmelzen. Luis Mandoki findet attraktive Bilder, um die Geschichte zu erzählen und die Menschen zu charakterisieren: Wenn die Kamera einfühlsam über die noch immer in ihrem Atelier stehenden Schuhe von Catherine gleitet oder Garret sich endlich von einigen ihrer Gemälde trennt und sie seinen Schwiegereltern als Zeichen einer sachten Annäherung vor die Tür stellt, dann sagt das mehr, als Worte erklären können. Kameramann Caleb Deschanel taucht die exakt kadrierten Scope-Bilder in stimmungsvolle, leicht verwaschene Blautöne, während die Musik sich keineswegs vor großen Gefühlen scheut, stets aber jene Schwülstigkeit vermeidet, mit der viele amerikanische Filme aufwarten. Die Entdeckung des Films ist indes Robin Wright Penn, die bisher im Schatten ihrer männlichen Co-Stars wie Robin Williams („Toys“, fd 30 168) oder Tom Hanks („Forrest Gump“, fd 30 915) stand und die hier eine ebenbürtige Partnerin Kevin Costners ist, dem man manchmal seine Verunsicherung anzumerken scheint, ob er die in ihn gesteckten Erwartungen als „Leading Man“ noch erfüllen kann. Besonders deutlich wird dies im Zusammenspiel mit Paul Newman, der mit lakonischem Witz und seiner immer noch ungebrochenen Leinwandpräsenz brilliert. Stets nehmen er und Robin Wright Penn sich in den Szenen mit Costner so weit zurück, dass sie ihn, geführt von Mandokis einfühlsamer Schauspielerführung, nicht „an die Wand spielen“. Mit demselben Fingerspitzengefühl spielt Mandoki mit den Emotionen, sodass aufrichtige Anteilnahme an einer (unerfüllten) Liebe entsteht, die schöner ist als das Leben.
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