Nach "Rob Roy"
(fd 31 341), dem filmischen Denkmal eines Highlanders des beginnenden 18. Jahrhunderts, greift "Braveheart" noch weiter zurück in die Geschichte und stellt William Wallace (1267-1305), den wohl größten schottischen Volkshelden, in den Mittelpunkt. Da es wenig Zeugnisse über Wallace gibt, gilt als Hauptquelle ein von einem blinden Dichter namens "Blind Harry" verfaßtes Versgedicht; hinzu kommen die Tagebuchaufzeichnurgen von Kaplan Blair, der Wallace stets begleitete. Dieser Freundschaft (die der Film ausspart) und der Erziehung seines Onkels, der ihn nach der Ermordung seiner Familie zu sich nahm, verdankt Wallace die für seine sozialen Verhältnisse außergewöhnlich hohe Bildung: er sprach fließend Französisch und Latein. Und im Gegensatz zu den schottischen Adligen, die sich vom englischen König mit Titeln und Lehen bestechen ließen, ging es dem Bauernsohn nie um persönliche Macht, sondern um die Freiheit Schottlands.
"Braveheart" beginnt mit einem Schlüsselerlebnis des jungen William, der drastisch vor Augen geführt bekommt, wie König Edward I. mit seinem Volk umgeht: der Herrscher läßt die unbewaffneten schottischen