Josh, der unter der Scheidung seiner Eltern leidet, redet seinem jüngeren Bruder Sam ein, daß er eine geklonte Kampfmaschine sei, die die Eltern ans Pentagon verkauft hätten, um in den vielen "Kinderkriegen" der Welt zum Einsatz zu kommen. Sam reißt aus und erlebt gemeinsam mit dem Bruder, der ihm nicht von der Seite weicht, atemberaubende Abenteuer, die vom Glauben an seine Unverletzbarkeit gespeist werden. Ein ebenso vergnügliches wie spannendes Roadmovie, das die sehr konstruierte Handlung glaubhaft vermittelt. Überzeugend die jungen Hauptdarsteller, hervorragend die Inszenierung, die den kindlichen Blickwinkel nie außer acht läßt.
- Sehenswert ab 12.
Josh and S.A.M.
Jugendfilm | USA 1993 | 94 Minuten
Regie: Billy Weber
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Filmdaten
- Originaltitel
- JOSH AND S.A.M.
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1993
- Produktionsfirma
- Castle Rock/New Line
- Regie
- Billy Weber
- Buch
- Frank Deese
- Kamera
- Don Burgess
- Musik
- Thomas Newman
- Schnitt
- Chris Lebenzon
- Darsteller
- Noah Fleiss (Sam) · Martha Plimpton (Alison) · Udo Kier (Fitness-Studio-Manager) · Christopher Penn · Stephen Tobolowsky
- Länge
- 94 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 12.
- Genre
- Jugendfilm | Road Movie
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Zwei Jungen stehen im Mittelpunkt dieses ungewöhnlichen Road Movies: der sensible Josh, der von den in Scheidung lebenden Eltern schlecht behandelt wird, läßt seinen Unmut an seinem kleinen Bruder Sam aus, der trotz hoher Intelligenz schlecht in der Schule und leicht verhaltensgestört ist. Um Sam in der Auseinandersetzung mit den Eltern auf seine Seite zu ziehen, erfindet er eine unglaubliche Geschichte: Der Siebenjährige soll in Wahrheit ein genetisches Konstrukt und von den Eltern bereits als Kampfmaschine ans Pentagon verkauft worden sein. Nur zu gern "flieht" Sam nun mit seinem Bruder quer durch die USA; im gestohlenen Auto machen sie die Bekanntschaft ungewöhnlicher Menschen und Orte. Unerwartete Hilfe finden sie bei der Anhalterin Alison, die kurzerhand die Rolle spielt, die Sam für sie erfunden hat: die der Untergundkämpferin "Liberty Maid". Der kleine Sam, der sich für unverwundbar hält, gewinnt ein neues Selbstbewußtsein. Er bringt damit sich aber auch stets in Gefahr, so daß sein Bruder, dem die Sache längst nicht mehr geheuer ist, ihn schließlich zur Rückkehr überreden will. Dazu aber bedarf es immer neuer Lügengeschichten, die sich schließlich selbst entlarven. Diese Initiationsgeschichte weist in vieler Hinsicht über ihre zahllosen Vorbilder im Kinder- und Jugendfilm hinaus. Der Regisseur nimmt von Anfang an die Position der Kinder ernst und opfert sie auch später keiner aufgesetzten Pädagogik. Man gewinnt ein glaubhaftes Bild von der unüberwindlichen Kluft zwischen der unsensiblen, egoistischen und materialistischen Haltung der Erwachsenen zur phantasievollen, aber auch unbeholfenen Selbstfindung der Kinder. Darüber hinaus füllt Billy Weber die betagte dramaturgische Form des road movies noch einmal mit Leben und nutzt es für ein ebenso überraschendes wie stimmungsvolles Amerika-Porträt. Und all dies geschieht überaus humorvoll, so daß die im Film so sehr divergierenden Generationen zumindest vor dem Fernseher wieder vereint sein dürften. - Sehenswert ab 12.
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