Voilà, Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn

Komödie | Frankreich/Belgien 2024 | 90 Minuten

Regie: Arnaud Lemort

Ein eitler Psychoanalytiker ist heilfroh, als er seinen nervigsten Patienten, einen jungen, behandlungsresistenten Hypochonder, endlich losgeworden zu sein glaubt, auch wenn der seine letzten Rechnungen nicht bezahlt hat. Doch beide treffen sich unverhofft wieder, als die Tochter des Analytikers ihn nichtsahnend als ihren neuen Lebensgefährten vorstellt. Fortan versucht der Vater, die Ehe zu hintertreiben, und der jüngere Mann, sich als passabler Schwiegersohn zu erweisen. Eine anspruchslos-konventionelle, aber stellenweise irrwitzig komische Familienkomödie im Stil der „Monsieur Claude“-Reihe, in der schiefgeht, was schiefgehen kann. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
JAMAIS SANS MON PSY
Produktionsland
Frankreich/Belgien
Produktionsjahr
2024
Produktionsfirma
Atelier de Production/TF1 Studio/UGC/Studio Exception/TF1 Films/Fontana
Regie
Arnaud Lemort
Buch
Arnaud Lemort
Kamera
Christophe Graillot · Yannick Ressigeac
Musik
Romain Trouillet
Schnitt
Stéphane Pereira · Antoine Vareille
Darsteller
Christian Clavier (Olivier Béranger) · Baptiste Lecaplain (Damien Leroy) · Claire Chust (Alice) · Cristiana Reali (Paloma Béranger) · Rayane Bensetti (Stéphane)
Länge
90 Minuten
Kinostart
10.04.2025
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Komödie
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IMDb | TMDB

Irrwitzige Familienkomödie um einen Psychiater, der sich mit seinem schlimmsten Patienten als künftigem Schwiegersohn abfinden soll.

Aktualisiert am
25.02.2025 - 18:00:07
Diskussion

Monsieur Claude heißt jetzt Olivier und statt als Notar arbeitet er als Psychoanalytiker. Er hat nicht vier Töchter, sondern nur eine. Auch spielen weder Religion noch Hautfarbe oder Herkunft des Schwiegersohns eine Rolle. Doch das ändert im Grunde nicht viel.

Christian Clavier schlüpft in „Voilà Papa! Der fast perfekte Schwiegersohn“ einmal mehr in die Rolle des widerwillig-bornierten, aber dennoch charmant-liebenswerten Vaters, der alles versucht, die Heirat seiner Tochter zu verhindern, während der Schwiegersohn in spe hingegen verzweifelt versucht, ihn zu beeindrucken. Dabei stolpern beide von einem Fettnäpfchen ins nächste, bis es so kommt, wie es bei Monsieur Claude und seinesgleichen am Ende eben so kommt.

Ein bekannter Unbekannter

Eigentlich hat Olivier Béranger (Christian Clavier) nichts dagegen, dass seine Tochter Alice (Claire Chust) seit einiger Zeit wieder einen neuen Lebensgefährten hat, auch wenn er dem muskulösen Stéphane (Rayane Bensetti) noch immer ein wenig hinterhertrauert. Der wäre der perfekte Schwiegersohn gewesen, wenn er Alice nicht mit ihrer besten Freundin betrogen hätte. Als Olivier und seine Frau Paloma die Feierlichkeiten für ihren 30. Hochzeitstag planen, drängt Olivier seine Tochter dazu, ihnen bei dieser Gelegenheit ihren neuen Freund vorzustellen. Er ahnt nicht, dass er ihn schon kennt.

Denn Damien Leroy (Baptiste Lecaplain) war ein langjähriger Patient in Oliviers Praxis – und Olivier gottfroh, als er ihn endlich los war. Mit unschöner Regelmäßigkeit kletterte Damien, dessen dicke Krankenakte ihm unter anderem Hypochondrie und Vogelphobie attestiert, auf den Fenstersims der Praxis und drohte damit, sich hinunterzustürzen. Dann musste die Feuerwehr anrücken und ihn wieder ins Haus befördern. Das größte Problem aber war, dass er die letzten fünf Rechnungen nicht bezahlt hat.

Da Alice den Mädchennamen ihrer Mutter trägt, ahnt auch Damien nicht, wer sein zukünftiger Schwiegervater ist, als er mit Alice in das luxuriöse Domizil ihrer Eltern in den Bergen fährt. Diese komische Spannung kostet Autor und Regisseur Arnaud Lemort genüsslich aus, ehe es zum unvermeidlichen und für beide Seiten erschreckenden Wiedersehen kommt. Dass der Spaß da erst beginnt, liegt daran, dass die beiden niemandem etwas von ihrer gemeinsamen Vergangenheit verraten. Olivier fühlt sich an seine ärztliche Schweigepflicht gebunden, und Damien hat Angst, Alice zu verlieren.

Die Liebe zu scharfem Essen

Während Olivier fortan heimlich versucht, Damien vor Alice bloßzustellen, indem er mit Vogelpfeifen Vögel anlockt und Stéphane zur Hochzeitsfeier einlädt, will Damien beweisen, dass er zum Schwiegersohn taugt. Dafür unterzieht er sich sogar einer Hypnosetherapie.

Natürlich geht dabei schief, was nur schiefgehen kann, und Damien findet nie den richtigen Zeitpunkt, Alice endlich die Wahrheit zu gestehen. Das ist weder großes Kino noch große Kunst, aber streckenweise wunderbar albern. Wenn der angehende Schwiegersohn beherzt ein Chiligericht isst, um Alices Eltern zu beweisen, dass er die Leidenschaft für scharfes Essen mit ihnen teilt, dann aber zunehmend um Atem und Worte ringend, mit hochrotem Kopf eine immer abstrusere romantische Version davon erfindet, wie er und Alice sich kennengelernt haben, obwohl es schlicht eine Dating-Plattform war, ist das nichts weiter als schlichter Klamauk, aber eben auch zum Schreien komisch.

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