Gift

Im Indien der Kolonialzeit kommt ein Soldat des Nachts zurück in seinen Bungalow und erfährt von seinem stocksteif daliegenden Mitbewohner, dass es sich eine Schlange auf dessen Bauch bequem gemacht hat. Flugs holt er einen bengalischen Arzt zu Hilfe, der klug und entschlossen darangeht, das Schlimmste zu verhindern, wofür er aber einen schlechten Dank bekommt. Ein Kurzfilm nach einer Roald-Dahl-Kurzgeschichte, der seine literarische Herkunft ausstellt, indem er das Geschehen sich nicht einfach entfalten, sondern durch die Schauspieler als Erzählung ad publico vermitteln lässt; die Ästhetik in den für Regisseur Wes Anderson typischen pastellig-bunten Farben ist ans Theater angelehnt. Entstanden als Teil einer Kurzfilm-Reihe (zusammen mit „Ich sehe was, was du nicht siehst“, „Der Rattenfänger“ und „Der Schwan“), die gleichermaßen eine Liebeserklärung an Dahls lakonisch-makabren Witz ist wie auch eine sanfte, aber wirkungsvolle Revision, die sich hier vor allem in einem kritischeren Umgang mit dem kolonialen Kontext zeigt. - Ab 14.