In der Nacht zum Palmsonntag im Jahr 1212 verlässt Klara, die Tochter des Adligen Favarone di Offreduccio di Bernadino, heimlich ihr Elternhaus, um mit einer Freundin zusammen dem Vorbild des Franziskus von Assisi zu folgen und wie dieser ein Leben in radikaler Armut und der Nachfolge Christi zu führen. Um die junge Frau bildet sich bald ein Kreis gleichgesinnter Schwestern, und Klara kommt in den Ruf, eine Heilige zu sein. Doch es wird den Frauen nicht leicht gemacht, gemeinsam mit der Bruderschaft um Franziskus ihren Glauben zu leben; Klara reibt sich vor allem daran, dass die Kirche ihren Wirkungskreis auf die klösterliche Abgeschiedenheit einengen will, statt ihnen wie den Franziskanern zu ermöglichen, auch zu reisen und nach außen hin zu wirken. Der Film erzählt im Stil einer frommen Legende, gelegentlich unterbrochen von Musiknummern, von Wirken und Wundern der Heiligen Klara, ohne ihre Spiritualität und den historischen Kontext näher auszuleuchten. Der naive Tonfall lässt zudem den Versuch, die Misogynie des mittelalterlichen Christentums zu thematisieren, nicht sonderlich schlagkräftig wirken. Immerhin gibt die charismatische Hauptdarstellerin dem Porträt eine gewisse widerständige Kraft.
Chiara
Biopic | Italien/Belgien 2022 | 106 Minuten
Regie: Susanna Nicchiarelli
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Filmdaten
- Originaltitel
- CHIARA
- Produktionsland
- Italien/Belgien
- Produktionsjahr
- 2022
- Produktionsfirma
- Vivo Film/Tarantula/Rai Cinema
- Regie
- Susanna Nicchiarelli
- Buch
- Susanna Nicchiarelli
- Kamera
- Crystel Fournier
- Schnitt
- Stefano Cravero
- Darsteller
- Margherita Mazzucco (Chiara) · Luigi Lo Cascio (Kardinal Ugolini) · Andrea Bruschi (Papst Innocenzo III.) · Carlotta Natoli (Cristiana) · Paolo Briguglia (Leone)
- Länge
- 106 Minuten
- Kinostart
- -
- Genre
- Biopic | Historienfilm
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