Tilo Neumann und das Universum

Wir könnten alle immer etwas netter, hilfsbereiter, solidarischer, zugewandter, und besser sein. Und wir benötigen ebenso hin und wieder einen kleinen Stups in die richtige Richtung. So weit, so simpel. Aus diesem Stoff ließe sich mit leichter Hand eine Feel-Good-Komödie für nicht so rosige Zeiten drehen. Doch die Serie „Tilo Neumann und das Universum“ (Idee: Sonja Schönemann; Regie: Julian Pörksen) dehnt ihr Material auf acht Folgen à 25 Minuten und überfrachtet einen passablen dramaturgischen Ansatz mit strukturellem Überschuss und endlosen motivischen Wiederholungen. Das ist bedauerlich, da hier vor allem Christoph Maria Herbst erneut sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen und durch nuancenreiches Agieren das reine Comedian-Fach hinter sich lassen kann.

Sein Tilo Neumann ist Lehrer, mäßig engagiert, doch (noch) nicht frustriert, ein etwa 50-jähriger Mann, frisch geschieden und mit einer Tochter. Er hat einen emotional blockierten Vater und einen einzigen guten Freund. Der Gewohnheitstrinker verspürt plötzlich den Drang, einen gelben Sportwagen zu erwerben – die klassischen Zutaten einer filmischen Erkundung des alternden weißen Mannes in der Midlife-Crisis.