Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (2021)

Ziemlich genau 40 Jahre ist es her, dass ein junges Mädchen in Großaufnahme von Kindern berichtete, die ihre Notdurft in stinkenden Treppengängen der Plattenbau-Siedlung Gropiusstadt verrichteten. Als Uli Edels düstere Low-Budget-Verfilmung von „Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (1981) in die Kinos kam, flutete das Heroin schon jahrelang die Straßen und Venen Westberlins. Das damalige Mekka der Drogen und der Musik streckt seine Ausläufer bis heute in die Techno-Clubkultur der Hauptstadt. Die Musik hat sich verändert, die (Party-)Drogen auch. Der Absturz durch Amphetamine katapultiert die Abhängigen heute allerdings eher von der Tanzfläche auf die Couch der Psychiater, nicht mehr von der Bahnhofstoilette direkt ins Grab.

„We can be heroes, just for one day“

Vielleicht ist es so gesehen durchaus schlüssig, dass die Serien-Neuverfilmung nicht in dunklen Fluren beginnt, sondern im schicken Privatjet von David Bowie. Eine Schar junger Menschen erfreut sich des Daseins, als das Flugzeug von heftigen Turbulenzen erschüttert wird. Nur Christiane bleibt cool und legt David Bowie beruhigend die Hand aufs Knie.