Missouri im Januar 2015. An einem sonnigen Feiertag tollt der 14-jährige John mit zwei Schulfreunden auf dem eingefrorenen Lake St. Louis herum. Die Jungen missachten Warnungen und wagen sich aufs brüchige Eis hinaus. Ihre übermütigen Spiele werden jäh unterbrochen, als sich die Befürchtungen der Anwohner bewahrheiten. Während es Johns Freunde mit viel Glück schaffen, sich aus dem eiskalten Wasser zu retten, sinkt der 14-Jährige tief unter die Oberfläche.
Als 15 Minuten später Hilfe eintrifft, ist sein Körper leblos. Eine Dreiviertelstunde danach wird der Junge im Ortskrankenhaus für klinisch tot erklärt. Auch ein berühmter Spezialist aus der nahen Stadt kann den verzweifelten Eltern keine Hoffnungen machen. Selbst wenn Johns Herz wieder schlagen sollte, werden Gehirn und Organe absterben. Doch Johns Adoptivmutter Joyce will das Verdikt der Ärzte nicht hören. Ihr Vertrauen auf Gott ist unerschütterlich. Auf ihn verlässt sie sich in ihrer Not. Und Gott scheint sie zu hören.
Die Geschichte eines Wunders
Diese Geschichte eines modernen Wunders, der Auferstehung eines kleinen Jungen, dem alle Künste der modernen Medizin nicht mehr helfen konnten, ist keine Erfindung fantasiebegabter Autoren, sondern hat tatsächlich stattgefunden. Johns totes Herz begann nach mehreren Tagen tatsächlich wieder zu schlagen. Ein paar Wochen später ging er wieder zur Schule und spielte Basketball mit seinen Freunden.
Natürlich blieb diese wundersame Rettung nicht unbeachtet. Zwei Jahre später erschien die Geschichte als Buch (Joyce Smith: „The Impossible: The Miraculous Story of a Mother’s Faith und Her Child’s Resurrection“). Und angesichts der um sich greifenden Welle „christlicher Filme“, die durch den Zuspruch aus evangelikalen US-Kirchengemeinden steigende Erfolge erzielen, überrascht es nicht, dass die großen Hollywood-Studios mit ihrem wachsenden Interesse an diesem Genre die Geschichte rasch als Film umsetzten.
Das Werk professioneller Filmemacher
Während Filme dieser Art, die meist eine Gratwanderung zwischen biederen Nacherzählungen von „Real Life“-Storys und religiösen Melodramen sind, in früheren Jahren fast ausschließlich billig gemachte Werke kleiner, oft von Kirchen finanzierter Firmen waren, lassen neuere Filme wie „I Can Only Imagine“ oder „Breakthrough“ die Handschrift professioneller Produzenten und Regisseure erkennen. Roxann Dawson, die „Breakthrough“ inszeniert hat, ist eine seit Jahrzehnte bewährte Fernsehregisseurin, die 1999 mit einem Beitrag zur „Star Trek: Raumschiff Voyager“-Serie debütierte. Sie weiß, wie man Storys verfilmen muss, um sie nicht in routinehafter Sentimentalität ertrinken zu lassen. Mit Chrissy Metz stand ihr eine eindringliche Schauspielerin zur Verfügung, mit deren Hilfe hier eigentlich weniger die Story des 14-jährigen Jungen erzählt wird als vielmehr die Geschichte der Mutter, deren Glaubensstärke die Darstellerin auch in Augenblicken zu vermitteln vermag, die leicht ins Peinliche abgleiten könnten.
Es ist keineswegs überraschend, dass einige US-Kritiker (vor allem jene, die mit der religiösen Botschaft nichts anfangen können), den Film auch politisch interpretiert haben. „In Trumps Amerika wird der Glaube an Wunder geradezu zum neuen Mainstream“, heißt es beispielsweise in der Fachzeitschrift „Variety“. „Der Film ist nicht nur eine Affirmation des christlichen Glaubens; er ist eine mitfühlende Zelebration der Verneinung des Zweifels. Er sagt zu seinem Publikum: Wenn dein Glaube stark genug ist, dann bist du beschützt, was auch immer passiert.“