Babyalarm - Kleine Lüge, großer Bauch

Drama | Kanada 2014 | 105 Minuten

Regie: Jacob Tierney

Eine alleinstehende, kinderlose Frau eckt mit ihrer Lebensweise bei ihren Freundinnen an, die allesamt Mütter sind. Als das Gerücht aufkommt, sie sei schwanger, merkt sie, dass ihr der neue Status nicht nur bei den Freundinnen, sondern auch andernorts zu mehr Respekt und Freundlichkeit verhilft, so auch bei ihrem Chef. Doch dem Lügen-Spiel mit falschem Baby-Bauch ist eine natürliche Frist von neun Monaten gesetzt. Komödie mit Dialogwitz und absurder Situationskomik, die weibliche Stereotypen gegeneinander in Stellung bringt, um sie dann allmählich aufzubrechen. Getragen vom stacheligen Charme der Hauptdarstellerin, appelliert sie daran, sich nicht von Rollenerwartungen an sich selbst und andere einengen und behindern zu lassen. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
PREGGOLAND
Produktionsland
Kanada
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
Optic Nerve Films/Titlecard Pic.
Regie
Jacob Tierney
Buch
Sonja Bennett
Kamera
Steve Cosens
Musik
James Jandrisch
Schnitt
Brendan Woollard
Darsteller
Sonja Bennett (Ruth) · James Caan (Walter) · Danny Trejo (Pedro) · Paul Campbell (Danny) · Laura Harris (Shannon)
Länge
105 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama | Komödie
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Studio Hamburg (16:9, 1.78:1, DD5.1 dt.)
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Seit Ruths Freundinnen Nachwuchs bekommen haben, scheinen sie in einer völlig anderen Welt zu sein: »Preggoland« (so der Originaltitel in Anlehnung ans englische Wort »pregnant«, schwanger) hat scheinbar keinerlei Berührungspunkte zur Lebenswelt der kinderlosen Single-Frau, die tagsüber in einem Supermarkt jobbt und nachts wild feiert. Entsprechend deplatziert wirkt Ruth auf der Baby-Party einer der gut situierten Vorstadt-Mütter, tritt kräftig ins Fettnäpfchen und bekommt prompt die Freundschaft aufgekündigt.

Diskussion
Seit Ruths Freundinnen Nachwuchs bekommen haben, scheinen sie in einer völlig anderen Welt zu sein: »Preggoland« (so der Originaltitel in Anlehnung ans englische Wort »pregnant«, schwanger) hat scheinbar keinerlei Berührungspunkte zur Lebenswelt der kinderlosen Single-Frau, die tagsüber in einem Supermarkt jobbt und nachts wild feiert. Entsprechend deplatziert wirkt Ruth auf der Baby-Party einer der gut situierten Vorstadt-Mütter, tritt kräftig ins Fettnäpfchen und bekommt prompt die Freundschaft aufgekündigt. Bis sich das Gerücht verbreitet, Ruth sei ebenfalls schwanger. Nachdem sie erkennt, dass der Status als werdende Mutter ihre Mitmenschen ganz anders, in der Regel freundlicher auf sie reagieren lässt, steigt sie in das Rollenspiel ein. Mit Hilfe eines mexikanischen Kollegen geht sie daran, sämtlichen Bekannten etwas vorzumachen, von den Freundinnen über den neuen Chef bis zu Vater und Schwester. Wobei freilich der »Baby-Lüge« eine natürliche Frist von maximal neun Monaten gesetzt ist. Zunächst gefällt sich Jacob Tierneys Komödie darin, alberne weibliche Stereotypen gegeneinander in Stellung zu bringen: hier die Mütter, die mit Ankunft des ersten Kindes ihr Selbst aufgeben und nur noch die Brutpflege im Sinn haben, dort die verantwortungslose Single-Frau, die nie richtig erwachsen geworden ist. Solche Klischees ruft der Film freilich nur ab, um sie zu unterlaufen und zu verdeutlichen, wie schade es ist, sich von vorgefertigten Rollenerwartungen – seien sie geschlechtsbedingt, an Beruf, soziale Stellung gekoppelt oder ethnischer Natur – den Blick auf sich und die eigenen Entfaltungsmöglichkeiten, aber auch auf andere Menschen trüben zu lassen. Für Ruth wird die vorgetäuschte Schwangerschaft, so viele Probleme sie auch mit sich bringt, zum Katalysator, sich selbst und ihr Umfeld neu zu sehen. Was dazu führt, dass sie ihre Slacker-Haltung im Job modifiziert und prompt ihren neuen Chef erst mit guten Ideen, dann auch als Mensch beeindruckt, dass sich das angespannte Verhältnis zu ihrem Vater und auch zu den Freundinnen verändert, zu denen Ruth zumindest teilweise wieder einen Draht findet. Der deutsche Titel »Babyalarm« soll wohl an die Erfolgskomödie »Brautalarm« erinnern, und tatsächlich bedient der Film einen ähnlichen Humor, der Deftiges mit absurder Situationskomik und Dialogwitz kombiniert. Auf den Leib geschrieben hat sich diese Mischung Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin Sonja Bennett, deren stacheliger Charme das Ganze passabel trägt.
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