Ein junger Akademiker zieht mit seiner Frau in seinen Geburtsort zurück. Als er dort seinem Bruder, einem seelisch labilen ehemaligen Soldaten wiederbegegnet, ruft das bei beiden Erinnerungen an ihre von Gewalt überschattete Kindheit wach. Aus Sicht der Ehefrau erzählte subtile Dreiecksgeschichte, die dank vielschichtiger Figuren eine hohe innere Spannung erzeugt. Die kühle Bildsprache stellt das ländliche England als weitgehend trostlosen Ort dar, der sich trefflich als Hintergrund für die intensive Auseinandersetzung mit verdrängten Gewalterfahrungen darbietet.
- Ab 16.
Wreckers - Wie viele Geheimnisse kann die Liebe ertragen?
Drama | Großbritannien 2011 | 81 Minuten
Regie: Dictynna Hood
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Filmdaten
- Originaltitel
- WRECKERS
- Produktionsland
- Großbritannien
- Produktionsjahr
- 2011
- Produktionsfirma
- Likely Story
- Regie
- Dictynna Hood
- Buch
- Dictynna Hood
- Kamera
- Annemarie Lean-Vercoe
- Musik
- Andrew Lovett
- Schnitt
- Claire Pringle
- Darsteller
- Claire Foy (Dawn) · Benedict Cumberbatch (David) · Shaun Evans (Nick) · Peter McDonald (Gary) · Sinead Matthews (Sharon)
- Länge
- 81 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Dass dieses Psychodrama aus dem Jahr 2011 mit fünf Jahren Verspätung in Deutschland veröffentlicht wird, dürfte dem in der Zwischenzeit gewachsenen Ruhm eines seiner Hauptdarsteller zu verdanken sein: „Sherlock“ Benedict Cumberbatch spielt den jungen Akademiker David, der mit seiner Frau (Claire Foy) in das Dorf zurückzieht, in dem er einst aufwuchs, und dort von den Dämonen einer von Gewalt überschatteten Kindheit eingeholt wird.
Diskussion
Dass dieses Psychodrama aus dem Jahr 2011 mit fünf Jahren Verspätung in Deutschland veröffentlicht wird, dürfte dem in der Zwischenzeit gewachsenen Ruhm eines seiner Hauptdarsteller zu verdanken sein: „Sherlock“ Benedict Cumberbatch spielt den jungen Akademiker David, der mit seiner Frau (Claire Foy) in das Dorf zurückzieht, in dem er einst aufwuchs, und dort von den Dämonen einer von Gewalt überschatteten Kindheit eingeholt wird. Der Auslöser dafür ist das Wiedersehen Davids mit seinem jüngeren Bruder, der seelische Blessuren von seiner Zeit als Soldat mit sich herumschleppt und nun bei dem Paar einzieht. David versucht zusammen mit seiner Frau, dem labilen Mann Halt zu geben; allerdings sorgt das Zusammensein dafür, dass in David selbst Erinnerungen hochkochen und Verhaltensweisen aufbrechen, die er eigentlich längst hinter sich gelassen zu haben glaubte. Geschildert wird diese subtile Dreiecksgeschichte weitgehend aus der Perspektive der Ehefrau, die versucht, sich in den ländlichen Kosmos einzuleben, jedoch ein wachsendes Gefühl der Verunsicherung und Entfremdung verspürt, je mehr sie dabei über die Vergangenheit der Brüder und die soziale Dynamik im Dorf erfährt. Regisseurin Dictynna Hood, die auch das Drehbuch zum Film geschrieben hat, erzeugt mit ihren vielschichtigen Figuren eine große innere Spannung, die sich zwar nur punktuell in Aggressivität entlädt, dafür aber umso intensiver mitfühlen lässt, wie die Langzeit-Folgen von Gewalt sich in die Psyche der männlichen Figuren eingebrannt haben. Die weitgehend triste, in kühlen Grau-, Braun- und Grüntönen gehaltene Bildsprache fängt ein ländliches England ein, das wenig mit Heimatgefühlen und Idylle zu tun hat, dafür umso mehr mit eingespielten Verdrängungs- und Ausschlussmechanismen.
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