Das im Eigenverleih herausgebrachte Langfilmdebüt von Malte Wirtz beweist einmal mehr, dass trotz aller Bereitschaft zur wilden Improvisation und Null-Budget nicht automatisch mit einem befreienden Clou zu rechnen ist. Ostentatives Schlechtsein schützt eben nicht vor Erschöpfung des Zuschauers, mag man noch so sehr die Anti-Pose betonen. Doch um Verweigerung gegenüber dem Mainstream-Kino geht es dem zu jeder Albernheit bereiten Jung-Team, das sich an dieser ohne jede Dramaturgie auskommenden Indie-Komödie beteiligt hat, wohl kaum. Und auch nicht um die Punk-Attitüde des begnadeten Dilettantismus, was die infantile Musik schon eingangs samt sinnfreien Rumhüpfens durch das Kölner In-Viertel Ehrenfeld unterstreicht.
Auf den losen Spuren einer Seifenoper treten jede Menge eingebildete Schauspieler-Talente auf den Plan. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Karriere trotz aller Gegenanzeigen mit Inbrunst verfolgen. Darunter die sich um Hals und Kragen redende Paula, die Exaltiertheit mit Eigensinnigkeit verwechselt. Sie begegnet bei einem Casting für ein Musical verwandten Seelen und auch einem Kandidaten für eine unverhoffte Affäre. Man flirtet kreuz und quer, grimassiert und ruiniert nicht vorhandene Dialoge. Die Kamera bleibt tapfer im Wackel-Modus, die Anschlüsse laufen vorbildlich ins Leere, während sich die Darsteller mangels Psychologie vergeblich um die augenzwinkernde Ironisierung ihrer Figuren mühen. Alles Absicht? Pech nur, dass man trotzdem gähnt.
Wäre eine Portion Anarchie mit im Spiel, hätte das Trash-Stelldichein mit Hang zum niederen Klamauk das Etikett „liebenswürdig“ verdient. Aber auch von einer Parodie kann keine Rede sein. Schon eher von einer diffusen Nähe zum Nonsens, die aber derart zahnlos bleibt, dass es Mühe macht, bis zum Ende dranzubleiben. In Zeiten, in denen jeder zweite Abiturient etwas mit Medien machen möchte, fleht man strapaziert um Gnade. Die Mittel von „Voll Paula!“, ohne Absperrungen in sechzehn Tagen gedreht, stellen sich derart sorglos quer zur Geschichte, dass man den Kids zwar ihren Spaß auf tiefster Dringlichkeitsstufe gönnt, sie aber auch ins Cassavetes-Fegefeuer jagen möchte.