Lilyhammer

„Meine größte Stärke ist meine gute Beobachtungsgabe“, erklärt Giovanni Henricksen alias Frank Tagliano beim Motivationsseminar des Arbeitsamtes in Lillehammer. Was nur eine Seite der Medaille ausmacht, trug doch Tagliano als aktives Mitglied der New Yorker Mafia nicht umsonst den Beinamen „The Fixer“ („Der Macher“). Der Mafia hat Frank/Giovanni inzwischen den Rücken gekehrt, und dank des FBI-Zeugenschutzprogramms will er im fernen Norwegen ein neues Leben beginnen. New York und tiefste Provinz, ein „Weltmann“ zwischen scheinbaren Hinterwäldlern, amerikanisches Zupacken gegen europäisches Abwägen - aus diesen Kontrasten schöpft die Serie „Lilyhammer“ komödiantisches Potenzial. Und zeichnet beide Seiten so liebevoll-ironisch, dass man vergnügt zusieht, wie der Neuling seine Beobachtungsgabe nutzt, um sich auf seinem Weg zum erfolgreichen Barbesitzer mittels Umschmeicheln, Erpressen und Drohen Freunde zu schaffen und Gegner gefügig zu machen. Hauptdarsteller Steven Van Zandt liefert eine Glanzleistung als verschlagen-grantig-großzügiger „Zuwanderer“ und kann sich auf ein Ensemble glänzend gecasteter norwegischer Mitspieler verlassen. Da die sprachlichen Barrieren in der deutschen Synchronisation weitgehend unter den Tisch fallen, wären deutsche Untertitel zum norwegisch-amerikanischen Original mehr als wünschenswert gewesen.