Komödie | USA 2013 | 94 Minuten

Regie: Nicole Holofcener

Eine alleinerziehende Masseurin lernt einen geschiedenen Mann kennen, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Ihre sich anbahnende Beziehung gerät in eine Schieflage, als sich eine ihrer Patientinnen als dessen Ex-Frau erweist. Ein einfühlsame und nah an der Lebenswirklichkeit erzählter Film über die Stolpersteine, die einem Paar im mittleren Alter den Weg zum Glück erschweren. Kleinere inszenatorische Unebenheiten werden durch die genaue Beobachtungsgabe der Regisseurin und die gute Besetzung ausgeglichen. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
ENOUGH SAID
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
Fox Searchlight Pic./Likely Story
Regie
Nicole Holofcener
Buch
Nicole Holofcener
Kamera
Xavier Pérez Grobet
Musik
Marcelo Zarvos
Schnitt
Robert Frazen
Darsteller
Julia Louis-Dreyfus (Eva) · James Gandolfini (Albert) · Catherine Keener (Marianne) · Toni Collette (Sarah) · Tavi Gevinson (Chloe)
Länge
94 Minuten
Kinostart
19.12.2013
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Komödie
Externe Links
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Heimkino

BD und DVD enthalten eine Audiodeskription für Sehbehinderte, allerdings nur in englischer Sprache.

Verleih DVD
Fox (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Fox (16:9, 1.85:1, dts-HDMA engl., dts dt.)
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Diskussion
Es sind die kleinen Variationen der klassischen Formel einer romantischen Komödie, die den neuen Film von Nicole Holofcener vor der Belanglosigkeit retten. Zunächst sieht es durchaus so aus, als würde alles nach Plan und Genreschablone laufen. Julia Louis-Dreyfus, die sich mit ihren Rollen in legendären Sitcoms wie „Seinfeld“ oder „Veep“ einen Namen gemacht hat, spielt die geschiedene Masseurin Eva, deren Tochter auf dem besten Wege ist, das gemeinsame Heim Richtung College zu verlassen. Auf einer Feier begegnet Eva dem großen, breiten, gemütlichen und ein wenig stillen Albert. James Gandolfini spielt diesen Berg von einem Mann mit großer Ruhe und Sensibilität und erdet so das quirlige Spiel von Louis-Dreyfus, die hier eher nach ihrem Image besetzt ist als der Gandolfini, der Tony Soprano war und der Killer und CIA-Bosse gespielt hat. Womöglich verlieben sich Eva und Albert genau deshalb ineinander. Dabei legt die Inszenierung den beiden auf dem Weg zum Glück erst einmal keine haarsträubend konstruierten Hindernisse in den Weg, sondern die Stolpersteine des Alltags, dem Leben ziemlich genau abgeschaut und im richtigen Maße dramaturgisch zugespitzt: die Unsicherheiten bei der ersten Begegnung, zu schnell herausgespuckte, seltsam klingende Wörter, die man gesagt hat, nur um etwas zu sagen. Oder die seltsame Atmosphäre bei einer Frühstückseinladung, bei der Erwartungen enttäuscht werden und die Gastgeber diese Enttäuschung spüren und darüber selbst aufgeregt, zornig oder enttäuscht werden. Ein größeres Problem gibt es dann doch. Kann es Zufall sein, dass der Ex-Ehemann von Evas neuer Kundin Marianne (Catherine Keener), über den diese Marianne sich lang und breit und abfällig äußert und dessen ach so furchtbare Macken sie an den Rande des Wahnsinns getrieben zu haben scheinen – kann es Zufall sein, dass auch dessen Name Albert ist? Im Kino natürlich nicht. Evas Ahnung wird bald Gewissheit, als Alberts Tochter bei Marianne auftaucht, und die Handlung scheint von nun an ein wenig in arg herkömmliche Bahnen forciert. Da ist das Gefälle zwischen Wissen und Unwissen bei den Protagonisten, Versteckspiele, Enthüllungen, der große Bruch, der zum Liebesfilm an irgendeiner Stelle zwingend dazu gehört. Durch all diese Klischees manövriert Holofcener ihr Womöglich-Paar aber immer mit der nötigen Erdung. Wer hätte sich nicht schon einmal über die Kleinigkeiten in den Tischmanieren eines anderen aufgeregt, in diesem Fall aber eingeflüstert von Marianne? Manche Unebenheit in der Inszenierung – etwa der Mangel an Gefühl für den filmischen Raum in der Montage von Dialogen – wirkt ziemlich irritierend in dem ansonsten sehr professionellen Erzählniveau, das Holofcener erreicht hat. Nicht immer passt alles zueinander, nicht jede Einstellung, nicht jede Stimmung, nicht jeder Witz, nicht jeder Schmerz zum anderen. Doch die Balance zwischen Lebenswirklichkeit und dessen künstlerischer Überhöhung hat Holofcener grundsätzlich gefunden.
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