Eine Familie zieht in den 1970er-Jahren in ein Haus, in dem Übernatürliches vor sich geht. Sie konsultiert ein Ehepaar, das als Mischung aus Exorzisten und paranormalen Wssenschaftlern darauf spezialisiert ist, mit solchen Erscheinungen fertig zu werden. Solider Horrorfilm, der das "Haunted House"-Thema inhaltlich schlicht, aber mit großer Ernsthaftigkeit und einer atmosphärischen Bildsprache angeht. Dabei setzt er mehr auf sorgfältig aufgebaute Spannungsbögen als auf Schockeffekte.
- Ab 16.
Conjuring - Die Heimsuchung
Horror | USA 2013 | 112 Minuten
Regie: James Wan
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Eine Familie zieht in den 1970er-Jahren in ein Haus, in dem Übernatürliches vor sich geht. Sie konsultiert ein Ehepaar, das als Mischung aus Exorzisten und paranormalen Wssenschaftlern darauf spezialisiert ist, mit solchen Erscheinungen fertig zu werden. Solider Horrorfilm, der das "Haunted House"-Thema inhaltlich schlicht, aber mit großer Ernsthaftigkeit und einer atmosphärischen Bildsprache angeht. Dabei setzt er mehr auf sorgfältig aufgebaute Spannungsbögen als auf Schockeffekte.
- Ab 16.
Filmdaten
- Originaltitel
- THE CONJURING
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2013
- Produktionsfirma
- Evergreen Media Group/New Line Cinema/The Safran Company
- Regie
- James Wan
- Buch
- Chad Hayes · Carey W. Hayes
- Kamera
- John R. Leonetti
- Musik
- Joseph Bishara
- Schnitt
- Kirk M. Morri
- Darsteller
- Vera Farmiga (Lorraine Warren) · Patrick Wilson (Ed Warren) · Lili Taylor (Carolyn Perron) · Ron Livingston (Roger Perron) · Shanley Caswell (Andrea)
- Länge
- 112 Minuten
- Kinostart
- 01.08.2013
- Fsk
- ab 16; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Horror
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Aktualisiert am
04.07.2019 - 17:47:13
Diskussion
Die Mutter spielt Verstecken mit einer ihrer Töchter: Mit verbundenen Augen tastet sie sich durch das alte Haus, die Kamera nah bei ihr. Die Tochter soll einmal in die Hände klatschen, damit sich die Suchende an dem Laut orientieren kann. Sie biegt in ein Zimmer ein, ein alter Kleiderschrank steht an der Wand. Die Türen des Schranks öffnen sich lautlos, weiße, tote Hände erscheinen zwischen der Kleidung und klatschen ineinander – die Mutter steuert auf sie zu. Schon diese eine Szene, die ausgerechnet die Harmlosigkeit eines Kinderspiels ins Grausige verkehrt, macht klar, dass James Wan („Saw“, „Insidious“) das grundlegende Handwerk des Suspense-Horrors beherrscht, der weniger auf schnelle Schock- und Ekeleffekte denn auf sorgfältig konstruierte Spannungsbögen setzt. Selbst wenn Wan nicht vollends auf solche Effekte verzichtet, wirkt diese Rückbesinnung aufs gediegene Erzählhandwerk innerhalb dieses in den letzten Jahren qualitativ stagnierenden Genres wohltuend. Dabei ist der eigentliche Plot wenig mehr als eine Verkettung aus bereits bekannten Versatzstücken des „Haunted House“-Themas. In den 1970er-Jahren zieht eine Familie mit fünf Töchtern in ein altes Haus, in dem es ganz offensichtlich zu spuken scheint: eine Familientragödie und der Fluch einer Hexe werfen ihre Schatten in die Gegenwart; die unheimlichen Ereignisse gipfeln schließlich in dem Hilferuf nach dem Ehepaar Warren, das sich auf Geisteraustreibung spezialisiert hat. Dass das Ganze auf einer „wahren Geschichte“ basieren soll, mag für manche den Grusel nochmal steigern, ist aber eigentlich egal: Die Inszenierung der übernatürlichen Ereignisse ist so eindrücklich, dass sie völlig ausreicht, um einen das Fürchten zu lehren. Der Film erzählt seine Geschichte, bis auf einige Momente des „comic relief“, mit konsequenter Ernsthaftigkeit und glaubwürdigen Figuren. Neben der betroffenen Familie wird auch dem Experten-Paar viel Raum gegeben, das den Kampf gegen das unergründliche Böse aufnimmt: Beide erscheinen als eine Mischung aus religiös motivierten Exorzisten und Wissenschaftlern des Paranormalen, die mit allerlei technischen Apparaturen die Ursachen der Heimsuchung aufklären wollen. Lorraine Warren (Vera Farmiga) wird als einfühlsames Medium geschildert, das bei Berührung kurze Einblicke in die Leben Anderer erhält; ihr Mann Ed ist eher ein pragmatischer Detektiv des Übersinnlichen, der nüchtern Beweise sammelt, um den Vatikan von der Notwendigkeit eines Exorzismus überzeugen zu können. Die professionelle Coolness kommt allerdings mehr und mehr ins Wanken, je gefährlicher die Lage auch für die beiden Spezialisten wird: Denn nicht nur die Geister früherer schrecklicher Vorfälle treiben hier ihr Unwesen, sondern auch ein Dämon treibt sein sinisteres Spiel mit den Schwachpunkten der Menschen. Selbst wenn Wan hier innerhalb der Grenzen seines Genres arbeitet und weit davon entfernt ist, ein genreübergreifendes Meisterwerk wie etwa „The Shining“ zu schaffen, ist „The Conjuring“ ein schön-schauerlicher Beweis dafür, wie viel Leben man dem klassischen Geisterhorror mit gutem Filmhandwerk immer noch einhauchen kann. Gegenüber Filmen mit ähnlichen Sujets wie in der „Paranormal Activity“-Reihe besticht „The Conjuring“ nicht zuletzt dadurch, dass er auf den Wackelkamera- und Found Footage-Look verzichtet: Die suggestiven Bilder von Kameramann John R. Leonetti schaffen eine nachhaltig unbehagliche Stimmung, die einen bis zum Schluss in Bann schlägt.
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