Sechs buddhistische Mönche kreieren während der Ruhrtriennale im Sommer 2011 in der Jahrhunderthalle in Bochum ein großes Mandala aus farbigem Himalaya-Sand. Der klug und sensibel erzählende Dokumentarfilm konfrontiert im Spiegel einer exotischen Kunst mit einer Spiritualität, die sich als Einübung aufs Loslassen versteht. Dabei gibt er nicht vor, diese Form der tantrisch-buddhistischen Spiritualität erklären zu können, konfrontiert aber eindrücklich, dabei filmisch stets konzentriert mit einer rituell-religiösen „Performance“, in der Handwerk und Hingabe in stiller Gelassenheit ineinanderfließen.
- Ab 12.
Mandala
Dokumentarfilm | Deutschland 2012 | 69 Minuten
Regie: Christoph Hübner
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2012
- Produktionsfirma
- Christoph Hübner Filmprod.
- Regie
- Christoph Hübner
- Buch
- Christoph Hübner
- Kamera
- Christoph Hübner
- Schnitt
- Gabriele Voss
- Länge
- 69 Minuten
- Kinostart
- 31.01.2013
- Fsk
- ab 0 (DVD)
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12.
- Genre
- Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Ein Besenstrich – und das betörende Sand-Mandala ist zerstört. Was eben noch in seiner ganzen Pracht erblühte, ein gewaltiger Kreis ornamentaler Formen, Farben und Figuren, wird emotionslos zusammengekehrt und in die Emscher gekippt. Für Westler ist das ein Irrwitz: im Moment der höchsten Vollendung zugleich vernichtet zu werden. Für seine buddhistischen Schöpfer aber ist es das eigentliche Ziel: eine Übung im Loslassen, ein winziger Moment auf dem Weg zur Erleuchtung. Der Dokumentarfilm von Christoph Hübner gibt nicht vor, diese (tantrisch-buddhistische) Spiritualität erklären zu können; aber er konfrontiert – klug, sensibel und filmisch ähnlich konzentriert – mit einer rituell-religiösen „Performance“, in der Handwerk und Hingabe in stiller Gelassenheit ineinanderfließen. Der Ort, die zum Kunsttempel veredelte Jahrhunderthalle in Bochum, illuminiert auf seine Weise Größe und Vergänglichkeit; der Anlass, die Ruhrtriennale 2011, bleibt hingegen äußerlich.
Der meditative Film ist eine Herausforderung, die im
Spiegel der exotischen „Mandala“-Kunst mit einer Spiritualität konfrontiert, die fremd und einladend zugleich erscheint. Ein bezwingend strenges und zugleich freies Ritual.
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